FCN-Coach Dieter Hecking war nach der 2:3-Niederlage nach Verlängerung im Pokal auf Schalke zu einer Änderung gezwungen. Ekici (Gelbsperre) fehlte und wurde durch den 18-jährigen Mendler ersetzt, der sein Startelfdebüt in der Bundesliga gab.
Auch Hamburgs Trainer Armin Veh änderte seine Anfangself im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Fankfurt auf einer Position. Jarolim kam nach abgesessener Gelbsperre für Trochowski in die Startformation zurück.
Beide Teams starteten abwartend. Hatte Nürnberg in den Anfangsminuten noch ein leichtes Übergewicht, fand danach der HSV besser in die Partie. Insgesamt fehlte es dem Spielgeschehen aber auf beiden Seiten an spielerischer Klasse, viele Offensivaktionen scheiterten schon im Ansatz an fehlender Präzision.
Der 20. Spieltag
So musste eine Standardsituation herhalten, um für die erste gute Gelegenheit des Spiels zu sorgen. Simons rettete nach einem Freistoß von der rechten Seite aber in höchster Not kurz vor dem eigenen Tor vor dem einschussbereiten van Nistelrooy (19.). Erst in der 27. Minute zeigte sich dann auch der FCN vor dem Tor der Hamburger erstmals gefährlich: Mendler setzte sich am Strafraumrand gegen zwei Gegenspieler durch, scheiterte dann aber frei vor Rost am gut reagierenden, aus dem Tor geeilten HSV-Keeper.
Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs wurde es ein wenig ereignisreicher. Erst prüfte Elia Schäfer nach einem Eckball mit einem noch leicht abgefälschten Distanzschuss (39.). Dann verpasste Schieber eine Hereingabe von Eigler nach einem Demel-Abspielfehler nur ganz knapp (42.). Schließlich zwang Simons Rost kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einem Volleyabnahme vom Strafraumrand zu einer Flugparade (45.). Mit dem leistungsgerechten Remis ging es dann in die Pause.
Simons trifft vom Elfmeterpunkt
Nach dem Seitenwechsel brachte Armin Veh auf Seiten der Hamburger Petric für Pitroipa. Nur knapp fünf Minuten nach seiner Hereinnahme versuchte sich der Kroate gleich mit einem spektakulärem Fallrückzieher, der aber deutlich am Nürnberger Tor vorbeiging (50.). Wenig später tauchte van Nistelrooy im Nürnberger Strafraum auf, doch Wollscheid entschied das Eins-gegen-eins gegen den Niederländer letztlich mit etwas Glück für sich (52.).
Schlüsselszene: Schiedsrichter Tobias Welz schickt Gojko Kacar nach dessen Notbremse gegen Nürnbergs Robert Mak vom Feld. picture alliance
Nach zwei Warnschüssen von Schieber (56.) und Pinola (57.) bot sich den Nürnberger dann aber vom Elfmeterpunkt die große Chance zur Führung - Rost hatte den von Mendler gekonnt steil geschickten Eigler im Strafraum zu Fall gebracht. Simons verwandelt vom Punkt eiskalt flach in die Tormitte (59.).
Nur zehn Minuten später sogar das 2:0: Zunächst sah Kacar die Rote Karte, weil er den steil geschickten Mak als letzter Mann kurz festgehalten hatte. Dann schlenzte Hegeler den fälligen Freistoß aufs Tor. Rost konnte zunächst noch an die Querlatte abwehren. Doch nach dem Abpraller kam Simons links im Fünfmeterraum an den Ball, bugsierte das Spielgerät in die Mitte zu Cohen, der aus kürzester Distanz zu seinem ersten Bundesligator einschob (70.).
Danach fehlte es den dezimierten Hanseaten gegen kämpferische Nürnberger an Ideen und Leidenschaft, um noch einmal zurück in die Partie zu kommen. Die einzige gute Möglichkeit in der Schlussphase für die Hamburger vergab der eingewechselte Guerrero in der 75. Minute. Sein strammer Schuss aus halblinker Position im FCN-Strafraum strich aber knapp über die Querlatte (75.). In der 88. Minute verhinderte Rost auf der Gegenseite das 0:3 aus Sicht des HSV gegen einen Schuss von Mak.
Der Club empfängt am nächsten Samstag um 15.30 Uhr Bayer Leverkusen. 24 Stunden später erwartet der HSV den FC St. Pauli zum Stadtderby.