Frankfurts Trainer Michael Skibbe tauschte nach dem verlorenen Auftaktspiel in Hannover (1:2) dreimal: Caio und Altintop liefen anstelle von Tzavellas und Gekas auf. Zudem ersetzte Fährmann im Tor den verletzten Nikolov (Faserriss).
HSV-Coach Armin Veh schenkte im Vergleich zum 2:1-Heimerfolg gegen Schalke 04 Guerrero sein Vertrauen. Petric musste daher mit der Bank Vorlieb nehmen.
Die Begegnung war zunächst stark von gegenseitigem Respekt geprägt. Beide Mannschaften agierten zu Beginn vorsichtig, wobei die Hamburger die reifere Spielanlage aufwiesen und insgesamt ein Stückweit gefälliger waren. Ernsthaft gefährlich tauchten sie vor dem Kasten von Fährmann aber nicht auf. So war der erste nennenswerte Torschuss den Hessen vorbehalten. Meier scheiterte aus der Drehung an Rost (11.).
Ansonsten bestimmten die jeweiligen Abwehrreihen das Geschehen. Trotz eines teilweise hohen Tempos kamen die gegnerischen Angreifer nicht zur Geltung. Erstmals änderte sich das nach 23 Minuten, als Van Nistelrooy genau in die Lücke zu Pitroipa passte. Der 24-Jährige jagte das Leder aber viel zu ungestüm aus 15 Metern weit über das Tor. Damit hatte es sich aber auch schon wieder. Auf beiden Seiten ging die ohnehin nicht allzu klare spielerische Linie zusehends vollends verloren, so dass die Begegnung lange Zeit keine Höhepunkte zu bieten hatte.
Der 2. Spieltag
Erst gegen Ende der ersten Hälfte nahm die Begegnung so richtig an Fahrt aut. Den Auftakt machte die Eintracht: Amanatidis legte bei einem Konter quer auf Ochs, der aus 19 Metern fulminant abzog. Altintop fälschte das Leder noch entscheidend ab - 1:0 (37.). Der HSV war nun um den Ausgleich bemüht, weil aber van Nistelrooy zu hoch zielte (44.) und Meier nach einem kapitalen Schnitzer von Westermann auf der Gegenseite die Nerven versagten (45.+1), ging es ohne weitere Treffer in die Kabinen.
Hamburg glückt die Aufholjagd
Nach dem Seitenwechsel intensivierten die Hanseaten bei nun strömendem Regen ihre Angriffsbemühungen, zunächst aber ohne zählbaren Erfolg. Van Nistelrooy schoss hauchdünn über die Latte (52.), während Elia innerhalb von Sekunden gleich zweimal von Franz geblockt wurde (55.). Veh reagierte und brachte nach einer Stunde mit Trochowski einen frischen Mann. Der Nationalspieler durfte sich nur wenige Sekunden später über den Ausgleich freuen: Zé Roberto zirkelte eine Ecke von links in die Mitte zu Mathijsen, der vom linken Fünfereck per Kopf ins lange Eck traf (61.).
Eng am Mann: Frankfurts Köhler bedrängt Pitroipa. picture-alliance
Der Treffer zeigte Wirkung. Plötzlich klappte bei den Hessen fast nichts mehr, während die Hanseaten fast im Minutentakt zu guten Möglichkeiten kamen. Trochowski zielte aus der Distanz zu hoch (66.), Fährmann kratzte einen Flachschuss von van Nistelrooy noch aus dem rechten Eck (69.), ehe Jansens Kopfball knapp über den Querbalken strich (70.). Fast im Gegenzug ließen die Hessen ihre Gefährlichkeit dann doch wieder aufblitzen. Caio probierte es mit einem Freistoß aus 30 Metern direkt. Rost wehrte den Flatterball nach vorne ab, Amanatidis setzte nach, scheiterte dann aber vom rechten Fünfereck am gut reagierenden Schlussmann der Hamburger (71.).
Zehn Minuten später war es dann passiert und das Spiel war gedreht. Wieder waren die Hessen bei einer Ecke von Zé Roberto ungeordnet. Guerrero verlängerte am linken Pfosten per Kopf in den Fünfer, wo van Nistelrooy mutterseelenallein war und die Kugel per Kopf über die Linie drückte. Skibbe brachte mit Gekas und Kittel umgehend frische Offensivkräfte. Die Eintracht warf noch einmal alles nach vorne und wurde eiskalt ausgekontert. Rosts weiter Abschlag landete bei Guerrero, der sich gegen Köhler durchsetzte und aus neun Metern aus spitzem Winkel den 3:1-Endstand markierte (89.).
Die Frankfurter reisen am Samstag, den 11. September, zur Borussia aus Mönchengladbach, zeitgleich erwarten die Norddeutschen den 1. FC Nürnberg.