Leverkusens Trainer Jupp Heynckes brachte nach dem 1:0-Sieg bei St. Pauli die wiedergenesenen Hyypiä und Derdiyok für Gelbsünder Reinartz und Helmes.
Bayerns Coach Louis van Gaal tauschte im Vergleich zum 3:0 über den 1. FC Nürnberg ebenfalls auf zwei Positionen: Breno und Müller kamen anstelle von Demichelis (Muskelprobleme) und Hamit Altintop. Franck Ribery musste es sich daher zunächst auf der Bank gemütlich machen.
Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, da sahen die 30210 Zuschauer in der ausverkauften BayArena den Ball im Netz zappeln: Nach Pranjic-Flanke von links köpfte Schweinsteiger aus zehn Metern ins rechte Eck. Der Treffer zählte aber wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht. Das war der Auftakt zu einer flotten Partie, in der beide Mannschaften sehr engagiert zu Werke gingen. Hüben wie drüben praktizierten die Akteure aufwändiges Forechecking und zwangen den Gegner so zu Fehlern im Spielaufbau.
Der 13. Spieltag
Es war ein immens hohes Tempo in den ersten 20 Minuten, die zudem die ein oder andere gute Gelegenheit zu bieten hatten. Schweinsteiger suchte aber zuerst nicht den Abschluss (13.), ehe er links vorbeischoss (18.). Kurz darauf konnte Sam eine Unordnung im bayerischen Strafraum nicht nutzen und touchierte aus 15 Metern nur die Oberkante der Latte (21.). Elf Minuten später entwischte Vidal bei einem Konter auf der rechten Seite, zog allerdings von der Strafraumgrenze gegen den sich streckenden Butt den Kürzeren.
Obwohl die Partie Mitte der ersten Hälfte an Elan verloren hatte, fiel etwas überraschend das erste Tor. Bayer ließ die Bayern unbehelligt gewähren: Müller flankte von rechts ans kurze Fünfer-Eck zu Schweinsteiger, der direkt nach links zu Gomez weiterleitete. Dieser brauchte aus einem Meter nur noch den Fuß hinhalten (34.). Das Tor verfehlte seine Wirkung nicht: Fortan wirkte die "Werkself" recht ratlos, während die Münchner mit breiter Brust das Kommando an sich rissen. Allerdings verpassten sie es, nachzulegen und wurden in der Nachspielzeit der ersten Hälfte dafür bestraft. Sam narrte Pranjic auf der linken Strafraumlinie, der sich danach zu einem Foul hinreißen ließ. Den fälligen Elfmeter verwandelte Vidal souverän zum 1:1-Pausenstand (45.+2).
Qualitätsverlust nach dem Seitenwechsel
Paarlauf: Leverkusens Renato Augusto im Duell mit Breno (re.). picture alliance
Mit demselben Personal und einem offenen Ergebnis gingen die Kontrahenten in die zweiten 45 Minuten. In diesen erarbeiteten sich die Bayern zwar rasch ein optisches Übergewicht, Zwingendes sprang dabei aber kaum heraus. Lediglich ein abgefälschter Schuss von Kroos, der links vorbeisauste, sorgte für etwas Abwechslung (52.). Die Begegnung hatte inzwischen weiter an Qualität eingebüßt, sodass sich beide Trainer zum Handeln veranlasst sahen. Heynckes brachte Castro, während van Gaal Ribery eine Bewährungschance gab.
Das Bemühen sowie der Wille war beiden Mannschaften nicht abzusprechen, allerdings mangelte es auf beiden Seiten an strukturierten Aktionen und Passgenauigkeit. Deshalb gab es keine Torraumszenen zu sehen. Dies änderte sich ab der 70. Minute, als Bayer wieder stärker wurde. Doch sowohl Derdiyok (70.) als auch Vidal (71.) vergaben gegen Butt. Auf der Gegenseite fehlte indes stets das nötige Quäntchen, so klärte Friedrich im eigenen Fünfer (74.), ehe Kadlec Müller zuvorkam (75.).
Beide Mannschaften wollten sich mit der Punkteteilung nicht wirklich abfinden und drehten gen Ende noch einmal auf, letztlich mussten sie sich dann aber doch mit dem 1:1 zufrieden geben.
Bayer Leverkusen ist wieder am kommenden Samstag um 15.30 Uhr in Hoffenheim gefordert, der FC Bayern München empfängt zeitgleich die Eintracht aus Frankfurt.