Trainer Dieter Hecking musste im Vergleich zum 0:1 in Berlin am vergangenen Spieltag zwei Stammkräfte ersetzen. Für den angeschlagenen Rosenthal kam sofort Neuzugang Ya Konan zum Zug. Desweiteren musste Chrundolo passen, dem nach einer Länderspielreise mit dem US-Team nach Mexico City eine Quarantäne wegen Schweinegrippe aufgebrummt wurde. In der Nationalmannschaft hatte es mit Landon Donovan einen H1N1-Fall gegeben. Auf Seiten der Mainzer vertraute Trainer Thomas Tuchel wie beim 2:2 im Heimspiel gegen Leverkusen auf die identische Startelf. Das Bangen um Ivanschitz war also grundlos, der Österreicher konnte auflaufen.
Hannover 96 wollte sofort zeigen, wer Herr in der AWD-Arena ist und drängte die Mainzer bereits früh in die eigene Hälfte zurück. Daraus entstand auch die erste gute Gelegenheit durch Ya Konan. Der Neuzugang von Rosenborg Trondheim tauchte alleine vor dem Mainzer Torwart Müller auf, doch der Keeper war schnell auf dem Boden und klaute dem Hannoveraner den Ball vom Fuß (5.).
Viel Kampf - wenig Kunst in der AWD-Arena: Karhan und Balitsch. picture-alliance
In der Folgezeit versuchten die Hecking-Schützlinge weiter Druck zu entwickeln und drängten die Mainzer in die eigene Hälfte zurück. Der FSV verteidigte jedoch clever und ließ zunächst keine weitere Chancen zu. In der Offensive erwies sich die Tuchel-Elf aber als harmlos. Immer wieder suchten sie Schürrle mit langen Pässen, doch dabei blieben die Hannoveraner aufmerksam und ließen keine Chancen zu.
Der 2. Spieltag
Erst in der 24. Minute hatte die Hecking-Elf die nächste gute Gelegenheit: Forssell setzte Ya Konan mit einem Steilpass ein. Der Ivorer tauchte erneut alleine vor Müller auf und blieb wieder hängen. Diesmal konnte sich Forssell aber den Abpraller schnappen. Er umkurvte Müller, schoss dann aber aus zehn Metern so schwach, dass Verteidiger Bungert den Ball auf der Linie stoppen und klären konnte.
Kurze Zeit später zirkelte Bruggink einen Freistoß denkbar knapp über die linke obere Ecke von Müllers Tor (29.) und Stajner versuchte sich mit einem Weitschuss (34.). Die ganz große Gefahr konnten aber auch die Niedersachsen in der ersten Hälfte nicht mehr entfachen.
Mit Bancé für Hoogland und Gunkel für Pekovic versuchte Mainz' Trainer Tuchel, zu Beginn der zweiten Hälfte seine Offensive zu stärken. Diese Maßnahme sollte sich auch schnell auszahlen. In der 53. Minute ließ der eingewechselte Bancé Verteidiger Schulz mit einem Ivanschitz-Steilpass stehen und steuerte allein auf Enke zu. Von der Strafraumgrenze aus ließ er dem Keeper mit einem Flachschuss keine Abwehrchance.
Hannover wirkte zunächst geschockt und hätte kaum 60 Sekunden später beinahe das 0:2 kassiert. Enke reagierte bei einem Direktschuss von Ivanschitz aber glänzend.
In der 55. Minute konnten die Niedersachsen allerdings ein wenig aufatmen, als Mainz' Torwart Müller Ya Konan im Strafraum zu Fall brachte und Schiedsrichter Zwayer auf Strafstoß entschied. Stajner ließ sich die Chance nicht nehmen und schoss routiniert zum 1:1 ein (56.).
Die beiden Tore innerhalb von drei Minuten lösten bei beiden Teams die taktischen Zwänge und das Spiel wurde offener. Dies führte zu Chancen auf beiden Seiten, die aber bezeichnenderweise meist aus Standardsituationen resultierten. Doch sowohl Brugginks Ecken für Hannover, als auch ein Gunkel-Freistoß auf Seiten der Mainzer wollten ihren Weg ins Tor finden.
In der 77. Minute wäre aber Nationaltorwart Enke zu spät gekommen, als Gunkel aus gut 20 Metern per Dropkick abzog und den Ball an die Latte hämmerte. Mit Glück konnte Enke den Abpraller noch zur Ecke lenken.
In der Schlußphase versuchten die 96er noch einmal alles, um den Heim-Dreier zu Saisonbeginn sicher zu stellen, doch Bruggink und Co. rannten sich immer wieder an der gut stehenden Mainzer Abwehr fest.
Hannover muss nächsten Samstag beim "Club" aus Nürnberg ran, während der FSV Mainz ebenfalls am Samstag zu Hause den FC Bayern zum Spiel des Jahres empfängt.