Stirnbandträger unter sich: Eintracht-Doppeltorschütze Amanatidis gegen Bremens Kapitän Frings. picture-alliance
Bremen zog beim 5:0-Auswärtssieg über Union Berlin souverän in die nächste Runde des DFB-Pokals ein. Coach Thomas Schaaf vertraute bis auf Naldo (Oberschenkelprobleme), für den Prödl auflief, auf dieselbe Startelf, in der neben den Rückkehrern Borowski und Sanogo auch Neuzugang Marin stand.
Frankfurt bezwang vergangenes Wochenende im Hessen-Derby die Kickers aus Offenbach auf dem Bieberer Berg deutlich mit 3:0. Trainer Michael Skibbe brachte im Vergleich dazu Chris für Köhler. Im Mittelfeld fanden die neuverpflichteten Teber und Schwegler ihren Platz, für Innenverteidiger Franz blieb nur die Bank - Vasoski hatte den internen Konkurrenzkampf zu seinen Gunsten entschieden.
Mit optischen Vorteilen, aber mit einem Rückschlag für die Hausherren begann die Partie im Weserstadion: Teber kam nach klasse Kombination auf der rechten Seite zur Flanke. Amanatidis war vor Mertesacker am Ball und verlängerte die flache Hereingabe aus elf Metern clever ins lange Eck (6.).
Die Hessen beeindruckten nach der Führung, ließen den Ball prima laufen und schalteten wann immer es ging den Vorwärtsgang ein. Bremen hatte Probleme ins Spiel zu finden, was durch die erste gelungene Aktion von Özil dann aber doch bald gelang: Der Linksfuß dribbelte im gegnerischen Strafraum gegen drei Frankfurter. Vasoski blieb dran und traf den Youngster am Standbein, Referee Dr. Fleischer entschied sofort auf Strafstoß. Özil selbst verwandelte sicher (13.).
Auch nach dem Ausgleich wirkte Frankfurt weiterhin spielerisch reifer, während bei den Hanseaten vieles Stückwerk blieb. Vor allem Caio und Teber waren bei den Gästen Fixpunkte bei deren Offensivaktionen, die auch Ochs oft über die rechte Seite unterstützte.
Auf der anderen Seite wurde es meist nur dann gefährlich, wenn Özil beteiligt war. So in der 29. Minute, als der unauffällige Marin klasse fintierte und der Ball zu Özil durchlief, der nur den linken Pfosten traf.
Die Partie nahm nun mächtig an Fahrt auf und wogte hin und her, die Hessen deckten immer wieder Schwächen in Bremens Hintermannschaft auf: Amanatidis versemmelte aus acht Metern (30.), Meier traf nach Sololauf nur das Außennetz (33.). Zwischenzeitlich vergab Borowski (31.), danach rettete Nikolov per Fußabwehr gegen Sanogo (40.).
Vor der Pause sollte es noch zweimal klingeln. Zunächst nutzte Amanatidis gegen die schlafmützige Abwehr der Hausherren vollkommen freistehend aus sechs Metern Meiers Kopfballvorlage zu seinem zweiten Treffer (42.), doch die Schaaf-Elf kam sofort wieder zurück: Frings flankte von der rechten Seite, Nikolov unterlief den Ball, der Ochs an den Oberschenkel prallte. Sanogo schaltete am schnellsten und staubte aus kurzer Distanz zum 2:2 ab (44.).
Der 1. Spieltag
Ohne Doppeltorschütze Amanatidis (Oberschenkelprellung), dafür mit Fenin kam die Eintracht aus der Kabine. Werder begann unverändert und erspielte sich angetrieben von Özil optische Vorteile, ohne dass daraus zunächst Chancen resultierten. Schaaf reagierte, brachte Marcelo Moreno für den blassen Hugo Almeida (56.).
Der Druck der Hanseaten nahm immer mehr zu. Marin, der mit Özil die Seite getauscht hatte, taute etwas auf, zwang Nikolov mit einem Schlenzer zu einer Glanztat (58.) und scheiterte auch mit einem 16-Meter-Flachschuss am Frankfurter Keeper (61.).
Die Rollen blieben klar verteilt. Marcelo Moreno traf aus kurzer Distanz nur das Außennetz, Nikoloc entschärfte Marins Freistoß (68.). Wie aus dem Nichts fiel so die erneute Führung des Hessen: Teber verlängerte eine Ecke von der rechten Seite vors Tor, Fenin hielt den Fuß hin und von seinem Oberschenkel prallte der Ball aus kürzester Distanz über die Linie (71.).
Wiese hielt seine Elf kurz danach gegen Fenins 16-Meter-Knaller im Spiel. Werder rüstete sich mit Bargfrede für Borowski für den Schlussspurt (74.), doch zunächst musste Wiese auch gegen Caio seine Klasse beweisen (77.).
Özil (86.) und vor allem Bargfrede (88.) vergaben die letzten Gelegenheiten für Bremen, das neben der nicht einkalkulierten Niederlage auch noch Prödl verlor, der nach einem Duell mit Nikolov die Ampelkarte sah - eine zu harte Entscheidung (90.+1)!
Bremen reist am kommenden Samstag zu den Bayern, während die Eintracht zeitgleich Nürnberg empfängt.