Falsche Richtung: Boulahrouz (links am Boden) fälscht eine Hereingabe von Ribery ins eigene Tor ab. picture alliance
Beim FC Bayern gab es im Vergleich zum jüngsten 2:2 in Hoffenheim keine personellen Änderungen.
Stuttgarts Trainer Markus Babbel brachte nach dem 2:0 gegen Cottbus Niedermeier, Khedira und Gomez für Delpierre, Lanig und Marica.
Die Anfangsphase in der restlos ausverkauften Allianz Arena war sehr zerfahren. Für den ersten Aufreger sorgte ein Laufduell im Strafraum zwischen Hilbert und van Bommel. Der Niederländer stürzte, Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf) ließ weiterspielen. Die erste Torchance gehörte den Münchnern: Luca Toni schoss vom linken Strafraumeck mit links an den linken Außenpfosten (12.).
Kurz darauf hatte die Heynckes-Elf mehr Glück: Ribery tankte sich nach Vorarbeit von Podolski links durch und passte von der Grundlinie nach innen, Boulahrouz grätschte in den Ball und traf unhaltbar für Lehmann ins eigene Netz (16.).
Die Münchner blieben tonangebend, waren vor allem im Mittelfeld gegen die etwas gehemmt wirkenden Schwaben überlegen. Van Bommel zog kraftvoll aus 20 Metern ab, Lehmann parierte den strammen Spannstoß gerade noch mit den Fäusten.
Nach einer knappen halben Stunde wurde der VfB stärker, die Bayern in der Defensive nachlässig. Stuttgart kam zu drei guten Schussgelegenheiten von Träsch, Hitzlsperger und Gomez, die aber allesamt im klasse reagierenden Butt ihren Meister fanden.
Der 34. Spieltag
Es war spielerisch kein Leckerbissen, den die beiden Teams hier lieferten. Viele Fouls, zahlreiche Fehler, häufiger Ballbesitzwechsel. Der FCB war insgesamt zweikampfstärker und hatte somit auch ein optisches Übergewicht. Die beste Chance hatten die Bayern kurz vor der Pause: Toni kam nach Fehler von Boulahrouz allein vor dem Tor an den Ball, schoss aus sechs Metern aber drüber!
Der VfB agierte auch zu Beginn der zweiten Hälfte zu einfallslos. Es gab kaum ein Überraschungsmoment. Die Münchner brannten aber auch kein Feuerwerk ab, so dass der Unterhaltungswert überschaubar war.
Nahezu aus dem Nichts gingen die Münchner mit 2:0 in Führung: Ribery spielte steil durch die Beine von Boulahrouz zu van Bommel, der mit rechts Keeper Lehmann tunnelte (60.).
Der VfB schlug diesmal aber fast postwendend zurück. Symptomatisch, das hierzu eine Einzelleistung vonnöten war: Mario Gomez tanzte die halbe Bayern-Abwehr aus und vollendete mit rechts aus sieben Metern (63.). Sein 24. Saisontor.
Abschied: FCB-Manager Uli Hoeneß überreicht Lukas Podolski einen Blumenstrauß. picture alliance
Gomez hätte sein Torekonto gegen die nun uninspirierten Bayern weiter aufbessern können, hatte aber das Visier nicht exakt genug eingestellt: Weiter Freistoß in die Spitze zu Gomez, Demichelis stand falsch, doch der Nationalspieler schoss aus acht Metern knapp links am Tor vorbei (74.).
Es war in der Schlussviertelstunde eher ein lauer Sommerkick bei strahlendem Sonnenschein als ein Kampf auf Biegen und Brechen im Kampf um Platz zwei. Die Münchner waren dem 3:1 näher als der VfB dem Ausgleich. Lahm zirkelte den Ball aus 18 Metern flach aufs rechte Eck, Lehmann machte sich ganz lang und lenkte den Ball um den Pfosten (89.).
Der FCB qualifizierte sich mit dem 2:1-Erfolg direkt für die Champions League, der VfB muss in die Qualifikation zur "Königsklasse".