Eingehakt: Bochums Azaouagh (li.) im Laufduell mit Marin. picture-alliance
Gladbachs Trainer Hans Meyer sah nach dem 4:2-Sieg in Köln keinen Grund für Veränderungen. Bochums Coach Marcel Koller dagegen tauschte im Vergleich zum 0:3 gegen Bayern München dreimal: Mavraj kehrte nach seiner Gelb-Rot-Sperre zurück und ersetzte den rotgesperrten Pfertzel. Zudem mussten Sestak und Mieciel Grote und Klimowicz, der seine Prellung auskuriert hatte, weichen.
Beide Mannschaften begannen sehr aufmerksam, doch die Gladbacher beanspruchten das Heft des Handels rasch für sich. Die Borussia war präsenter und sorgte mit schnellen Kombinationen auf den Flügeln für viel Wirbel und kam auch zu ersten Einschussgelegenheiten. Doch Brouwers vergab gegen VfL-Schlussmann Fernandes (9.), Friend schoss haarscharf drüber (13.).
Bundesliga, 25. Spieltag
Bochum dagegen war primär auf Struktur und Ordnung bedacht. Der VfL hielt vor allem kämpferisch dagegen, was der quirlige Marin in der Anfangsphase einige Male zu spüren bekam. In der Offensive klappte bei den Gästen zunächst nur wenig. Viele leichtfertige Ballverluste sorgten dafür, dass die meisten Angriffsversuche verpufften. Erst in der 22. Minute prüfte Klimowicz Gladbachs Schlussmann Bailly.
Borussia Mönchengladbach wirkte insgesamt gefälliger, war aber nicht zwingend genug. Bochum indes zeigte sich vor dem gegnerischen Tor eiskalt: Klimowicz passte quer auf Grote, der mit einem fulminanten Flachschuss aus 20 Metern halblinker Position ins lange Eck Borussias Keeper Bailly keine Chance ließ (29.). Ein Rückschlag, der der Meyer-Elf anzusehen war. Sie spielte zwar weiter nach vorne, agierte aber zu zaghaft und hatte am Ende Glück, dass sie in der ersten Hälfte nicht noch weitere Gegentore kassierte. Fehler von Daems und Bradley konnten von Dabrowski bzw. Klimowicz nicht genutzt werden (40., 45.).
Abgeklärte Bochumer bringen's über die Runden
Aus den Augen verloren: Gladbachs Friend im Luftkampf mit Fuchs (li.). picture-alliance
Im zweiten Durchgang sank das spielerische Niveau der Partie spürbar ab. Gladbach blieb bemüht, kam aber nur zu Halbchancen durch Friend, Matmour und Bradley (49., 57., 60.). Bochum dagegen zog sich komplett zurück und war ausschließlich auf Ergebnisverwaltung aus. Ein Angriffsspiel des VfL fand in dieser Phase überhaupt nicht statt.
Es spielte nur eine Mannschaft: Borussia Mönchengladbach. Nur fehlte es den "Fohlen" an Ideen und Kreativität, um das VfL-Abwehrbollwerk zu überwinden. Weder aus dem Spiel heraus, noch bei den zahlreichen Standards sprang etwas für die Borussen heraus. Gladbachs Trainer Hans Meyer reagierte und brachte mit Dante, der sein Debüt gab, und Neuville frische Leute. Am Geschehen änderte dies zunächst nichts. Zahlreiche Nickeligkeiten sorgten dafür, dass lange Zeit jeglicher Spielfluss abhanden kam.
Den Platzherren rannte die Zeit davon. Zehn Minuten vor dem Ende kam dann mit Colautti für Galasek ein weiterer Angreifer aufs Feld. Damit spielte die Borussia nun mit drei nominellen Stürmern und packten zugleich die Brechstange aus. Doch VfL-Schlussmann Fernandes rettete zuerst in höchster Not vor Brouwers (88.), kurz darauf gegen Colautti (90.) und brachte dadurch den knappen Erfolg über die Runden.
Borussia Mönchengladbach ist nach der Länderspielpause am Sonntag, der 5. April in Karlsruhe wieder in einem Kellerduell gefordert. Bochum tritt am Samstag zuvor zu Hause gegen Stuttgart an.