Russ kommt zu spät, Nikolov ist ohne Chance. Carlos Eduardo trifft technisch perfekt zur Hoffenheimer Führung. picture alliance
Eintracht-Coach Friedhelm Funkel änderte seine Formation nach dem torlosen Remis Bielefeld auf drei Positionen. Startelf-Debütant Jung sowie die zuletzt wegen Gelbsperren verhinderten Russ und Fenin begannen an Stelle von Ochs (Hüftprellung), Inamoto und Kweuke. Im Tor stand erneut Nikolov, der den Vorzug vor dem wiedergenesenen Pröll erhielt.
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick nahm im Vergleich zum 0:0 gegen Bremen zwei Wechsel vor. Die zuletzt gesperrten Luiz Gustavo (10. Gelbe) und Weis (Rot) ersetzten Janker und den erneut verletzten Obasi (Muskelfaserriss im Hüftbereich).
Hoffenheim übernahm mit dem Anpfiff die Initiative und zwang Frankfurt in die Defensive. Bereits nach 40 Sekunden hatten sich die Rangnick-Schützlinge zwei Eckbälle erarbeitet. Die erste gute Chance für die Kraichgauer bot sich Sanogo, nachdem er von Carlos Eduardo glänzend per Hacke in Szene gesetzt worden war. Nikolov bewahrte die Hessen allerdings vorerst vor dem Rückstand (4.). Es war ein ungleiches Duell, das sich den 51.500 Zuschauern in der Frankfurter Commerzbank-Arena zu Beginn bot. Nach zehn Minuten dann die logische Folge: Compper passte von der Mittellinie mustergültig in den Lauf von Carlos Eduardo, der schneller war als Russ und Nikolov mit einem sehenswerten Heber zur Gästeführung überwand.
Erst nach einer Viertelstunde näherte sich die Eintracht erstmals dem von Haas gehüteten Hoffenheimer Gehäuse. Finks Schuss aus der zweiten Reihe bereitete dem Keeper zwar leichte Probleme, im Nachfassen hatte Haas die Kugel aber. Das bestimmende Team blieb aber der Herbstmeister. Auch wenn sich Frankfurt nun öfter aus der Umklammerung lösen konnte, so hatte die Rangnick-Elf dennoch das Geschehen weiter im Griff.
Nachdem Weis aus ungünstigem Winkel an Nikolov gescheitert war (21.), verflachte die Partie etwas. Frankfurt wurde mit zunehmender Spieldauer zwar immer besser und gestaltete die Partie offen, große Gelegenheiten brachte in der Folge aber keines der beiden Teams mehr zustande. Stattdessen hatten die Mannschaften mit Verletzungen zu kämpfen. Sanogo musste nach einem Zusammenprall mit Bellaid minutenlang an der Augenbraue verarztet werden, konnte im Gegensatz zu Nikolov, der kurz vor der Pause nach einem Sturz auf den Rücken angeschlagen ausgewechselt wurde, aber weitermachen.
Bundesliga, 24. Spieltag
Die Hessen kamen nach dem Seitenwechsel mit Schwung aus der Kabine und schafften prompt den Ausgleich. Steinhöfer flankte von rechts in die Mitte, wo Fink energisch zum Kopfball hochstieg und aus zehn Metern ins Tor traf (47.). Der Treffer gab der Eintracht merklich Selbstvertrauen. Die Funkel-Elf spielte weiter nach vorne, während Hoffenheim zunächst überrascht wirkte.
In der Folge war mächtig Stimmung in der Begegnung. Großchancen blieben trotz der Bemühungen beider Mannschaften zwar rar gesät, dafür hielten einige intensive Zweikämpfe das Publikum auf Trab. Erst nach gut 70 Minuten wurde es auch vor den Toren wieder interessant - und wie! Meier passte flach nach innen, wo Comppers Rettungsversuch gegen Fink bei Fenin landete. Elf Meter vor dem Kasten hatte der Tscheche viel Zeit, traf aber nur die Latte (72.). Eine Minute später tauchte Ba auf der Gegenseite alleine vor Pröll auf, spitzelte das Leder aber haarscharf am langen Pfosten vorbei (73.). Danach zog Meier für die Eintracht aus 18 Metern ab, verpasste das 2:1 jedoch ebenfalls knapp (75.).
Die Eintracht war nur zu Beginn hinten dran. Hier kämpft Russ (li.) gegen Sanogo. picture alliance
Das Match stand in der Schlussphase auf des Messers Schneide. Weder die Hessen noch 1899 gaben sich mit dem Remis zufrieden. Nach einem Steinhöfer-Freistoß kam Russ per Kopf dem 2:1 nahe, Haas parierte aber glänzend (82.). Vier Minuten vor dem Ende hatte Steinhöfer die dicke Möglichkeit, Frankfurt zum Sieg zu schießen, aus 16 Metern drosch der Mittelfeldspieler das Spielgeraät aber zu unplatziert aufs Tor, so dass Haas zur Ecke retten konnte (86.). Letztlich blieb es beim 1:1, auch wenn die Eintracht dem Sieg in der Schlussphase sehr nahe kam.
Frankfurt reist am kommenden Samstag nach Düsseldorf, um dort gegen Leverkusen anzutreten, Hoffenheim empfängt zeitgleich Hannover 96.