Brachten kein Bein auf den Boden: Schlaudraff (li.) und Ziebig stolpern hier sinnbildlich für Hannover und Cottbus über den Rasen. dpa
Hannovers Trainer Dieter Hecking musste nach dem 0:3 auf Schalke einmal umstellen. Cherundolo kehrte erst am Spieltag von einer Länderspielreise für die USA zurück und nahm auf der Bank Platz. Pinto rückte für ihn ins Team, übernahm aber die Rolle von Balitsch, der auf die rechte Seite in der Viererkette rutschte. Der Cottbuser Coach Bojan Prasnikar wechselte nach dem 0:3 gegen Hoffenheim dreimal. Für Pavicevic und Mitreski begannen Rivic und Radeljic, der neben Kukielka verteidigte. Skelas Part im Mittelfeld wurde Vasiljevic zuteil.
Im Duell der Fehlstarter fand Hannover zunächst besser ins Spiel. Die Hecking-Elf trat offensiv auf und kombinierte bisweilen ansehnlich, für ein wenig Torgefahr sorgten vorerst allerdings nur Fernschüsse von Hanke (4.) und Bruggink (11.). Dies änderte sich nach 13 Minuten, als Hanke im Strafraum Ziebig übersprang und mit Übersicht für Bruggink auflegte, der das Leder aus fünf Metern im Grätschen allerdings nicht richtig unter Kontrolle brachte.
Für die bis zu diesem Zeitpunkt passiven Gäste erwies sich die erste gute 96-Chance als Weckruf. Energie wurde mutiger und erarbeitete sich binnen zwei Minuten gleich zwei gute Gelegenheiten. Erst setzte Sörensen nach einem Fehler von Ismael den Ball per Kopf knapp daneben (15.), dann tauchte Vasiljevic aus allerdings abseitsverdächtiger Position plötzlich alleine vor Enke auf, scheiterte aber am Keeper (17.).
Der 2. Spieltag
In der Folge verflachte die Partie und bewegte sich fortan auf sehr mäßigem Niveau. Der Hannoveraner Kombinationsfußball der Anfangsviertelstunde gehörte plötzlich der Vergangenheit an. Cottbus verhielt sich so, wie ein Außenseiter auswärts gewöhnlich auftritt und legte sein Hauptaugenmerk auf die Defensivarbeit, um durch Konter zum Erfolg zu kommen. Die Hecking-Elf wirkte phasenweise ratlos und biss sich schon weit vor Tremmels Gehäuse am massiven Energie-Bollwerk die Zähne aus. Bis zur Pause änderte sich das Bild bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr. Nach einem langen Pass von Bruggink tauchte Schlaudraff plötzlich vor Tremmel auf, schloss im Strafraum aber zu schwach ab, um den Torhüter überwinden zu können (33.). Kurz vor der Halbzeit war es der Energie-Keeper selbst, der für Aufregung sorgte, als er unter einer Ecke hindurchflog und so Ismael die Chance bescherte. Aus spitzem Winkel wurde der Versuch des Franzosen aber geblockt (44.).
Die vor dem Seitenwechsel schon schwache Begegnung verlor nach dem Wiederbeginn noch an Niveau. Auf beiden Seiten lief überhaupt nichts mehr zusammen. Zwischen zwei beschäftigungslosen Torhütern überboten sich beide Mannschaften im Spielaufbau an Unzulänglichkeiten. Viele Fehlpässe und Ballverluste prägten das Bild und erstickten etwaige Angriffsversuche stets im Keim.
Hecking reagierte und brachte mit Forssell und Bastian Schulz frische Kräfte (61.) - vorerst ohne Erfolg. Nach 70 Minuten hatten auch Teile des Publikums genug und bedachten das Dargebotene immer öfter mit Pfiffen. Cottbus wirkte mit dem 0:0 weiterhin hochzufrieden und verzichtete gänzlich auf offensive Ansätze. Hannover machte eher einen hilflosen Eindruck. Ohne Ideen gelang es der Hecking-Elf nicht, Energie auch nur einmal spielerisch in Bedrängnis zu bringen. Die einzige wirkliche Tormöglichkeit vergab Ismael per Kopf nach einem Freistoß (78.).
Nachdem Ziebig mit Gelb-Rot vom Platz musste wurde es in den Schlussminuten doch noch interessant. Erst scheiterte Iliev bei einem Konter aus spitzem Winkel an Enke, ehe Balitsch nach einer Ecke per Kopf in Tremmel seinen Meister fand und so die letzte Chance des Spiels vergab.
Hannover tritt am kommenden Sonntag in Stuttgart an, Cottbus empfängt bereits am Samstag den BVB.