Gekonnte Ballannahme, wenig Effektivität: Mladen Petric (re.) im Duell mit Per Mertesacker. picture alliance
Eine Umstellung musste HSV-Trainer Martin Jol im Vergleich zum 1:2 in Berlin vornehmen: Für Jarolim (Gelbsperre) wirkte Guerrero von Beginn an mit. Auch Bremens Coach Thomas Schaaf änderte seine Mannschaft gegenüber dem 3:1-Sieg gegen Köln auf einer Position. So verteidigte Tosic für Prödl.
Vom Anpfiff weg agierte der HSV konzentriert und bissig, Bremen reagierte zunächst nur auf das Offensivspiel des Kontrahenten - aber nicht wirklich erfolgreich. So zappelte der Ball bereits nach sechs Minuten im Werder-Netz. Petric zwang Wiese mit einem auf das kurze Eck gezogenen Freistoß zu einer Glanzparade, gegen den Schuss aus spitzem Winkel des schnell reagierenden Guerrero war er aber machtlos.
Bremen hatte Probleme im Spielaufbau, Spielmacher Diego zeigte sich in dieser Phase wenig präsent. Zudem schnappte die Abseitsfalle dreimal nur ganz knapp zu und verhinderte so weitere HSV-Möglichkeiten. Die Jol-Elf machte aus der optischen Überlegenheit zu wenig und verlor nach 20 Minuten etwas den Faden. Hamburg spielte nicht mehr geradlinig nach vorne, ging nicht mehr so kompromisslos in die Zweikämpfe und ließ Bremen so ins Spiel kommen. Werder, das bis dahin nur durch einen Naldo-Freistoß-Knaller (13.) auffiel, setzte in der Folge nun die Akzente.
Der 14. Spieltag
Vor allem Diego. Der Brasilianer, von Reinhardt zu Fall gebracht, zirkelte den Freistoß ins rechte Eck, Rost konnte den Ball nicht mehr um den Pfosten lenken. Der Werder-Torjubel sorgte für eine kurze Unterbrechung, da Kapitän Baumann von einer kleinen Batterie am Kopf getroffen wurde. Die Partie konnte aber fortgesetzt werden, dank Diego mit mehr Spielanteilen für Werder.
Allerdings war auch das Team von Thomas Schaaf nicht zwingend genug. Im Gegenteil: Erst bot sich Trochowski mit einer Direktabnahme (36.) die Chance, dann blockte Baumann im letzten Moment einen Olic-Schuss.
Zerfahren begann der zweite Durchgang. Viele Ballverluste, wenig Konstruktives, keine Torchancen. Die beiden norddeutschen Erzrivalen neutralisierten sich so auf sehr mäßigem Niveau. Unkonzentriert wurden die wenigen vielversprechenden Angriffe ausgespielt, Distanzschüsse wurden eher aus Verzweiflung denn zielgerichtet abgegeben.
Mit zunehmender Dauer erarbeitete sich Werder leichte Vorteile, war aber wenig zwingend. Die fußballerische Tristesse beendete dann Olic eine gute Viertelstunde vor Schluss mit einem Traumtor: Der HSV-Stürmer donnerte den Ball vom rechten Strafraumeck exakt in den linken Torwinkel. Die Entscheidung, weil Bremen in einer hektischen Schlussphase nicht mehr nachlegen konnte. Für den zuhause ungeschlagenen HSV war es im siebten Spiel der sechste Heimsieg.
Hamburg spielt am Donnerstag im UEFA-Cup gegen Amsterdam, Bremen ist bereits am Mittwoch in der Champions-League in Famagusta gefordert.