Die Führung: Petric sorgte mit einem sehenswerten Fallrückzieher für die Hamburger Führung. Die Berliner Friedrich (re.) und Chahed sehen zu. picture-alliance
Herthas Trainer Lucien Favre musste auf Torjäger Marko Pantelic verzichten. Der Torjäger hatte sich beim 1:0-Erfolg gegen Hoffenheim eine Oberschenkelverletzung zugezogen und musste passen. Vertreten wurde er durch seinem Landsmann Kacar, der jedoch im Mittelfeld agierte. Dafür rutschte Raffael weiter nach vorne. Auf der anderen Seite stellte HSV-Coach Martin Jol im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Dortmund zweimal um: Demel und Jansen spielten anstelle von Aogo und Benjamin.
Beide Mannschaften tasteten sich zu Beginn erst einmal ab. Nach kurzer Zeit legte der HSV jedoch einen Zahn zu, investierte mehr und erspielte sich leichte Feldvorteile. Gute Einschussgelegenheiten sprangen dabei aber zunächst nicht heraus. Die erste klare Gelegenheit hatten die "Alte Dame", doch Voronin scheiterte nach einem Lapsus von Jarolim an der guten Reaktion vom HSV-Keeper Rost (8.).
Der 13. Spieltag
Vier Minuten später wurden die Jol-Schützlinge für ihre Mühen belohnt: Nach einem Einwurf von der rechten Seite unterlief Friedrich den Ball, der dann bei Petric landete. Der Kroate sorgte schließlich mit einem wunderbaren Fallrückzieher vom Elfmeterpunkt aus für die verdiente Führung des HSV.
Die Hamburger ließen danach nicht locker und blieben am Drücker gegen verunsicherte Herthaner, denen vor allem in der Offensive im ersten Durchgang kaum etwas gelang. Doch auch den Hanseaten fehlte es im weiteren Verlauf der ersten Hälfte am nötigen Quäntchen Präzision beim finalen Zuspiel, so dass sie mit der knappen Führung in die Pause gingen.
Er leitete die Wende ein: Berlins Maximilan Nicu. picture-alliance
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag! Nur 34 Sekunden nach Wiederanpfiff flankte Chahed butterweich von der rechten Außenbahn in die Mitte zu Cicero, der aus fünf Metern per Flugkopfball ins rechte Eck den überraschenden Ausgleich erzielte. Für die Hamburger kam es aber noch dicker, denn in der 49. Minute stellte die "Alte Dame" das Spiel auf den Kopf: Diesmal setzte sich Nicu auf der rechten Seite durch und legte dann quer zum eingewechselten Domovchiyski, der aus kurzer Distanz einnetzte.
Hamburg zeigte sich von den beiden Gegentoren geschockt und kam aus dem Tritt. Anders die Berliner, die nun deutlich engagierter zu Werke gingen. Nach einer guten Stunde Spielzeit fing sich die Jol-Elf wieder und nahm wieder das Heft in die Hand, kam aber kaum mehr zu Einschussgelegenheiten. Lediglich Petric prüfte per Kopf Herthas Schlussmann Drobny (63.), Trochowskis Fernschuss streifte das Außennetz (70.).
Die Hertha zog sich zunehmend zurück und legte ihr Augenmerk auf Ergebnissicherung, wodurch sie den anrennenden Hanseaten das Leben sehr schwer machte. Über Konter setzten die Berliner aber immer wieder Nadelstiche, doch wurden diese nicht genutzt. So hatte Voronin in 79. Minute die Vorentscheidung auf dem Fuß, doch der Ukrainer scheiterte am Hamburger Schlussmann Rost.
In der Nachspielzeit hatte Hamburg durch Pitroipa noch einmal die Chance zum Ausgleich, doch die Direktabnahme des eingewechselten Angreifers knallte an die Querlatte, so dass der HSV letztlich doch als Verlierer vom Platz gehen musste.
Nach zwei Heimspielen in Folge müssen die Hauptstädter am kommenden Samstag Auswärts ran. In Bochum wird's dann wieder ernst. Die Hamburger hingegen empfangen am Sonntag zu Hause Werder Bremen zum Nordderby.