Sinan (VfL) überspringt hier Jaissle, der aber mit Hoffenheim die Hürde Bochum nahm. picture-alliance
Bochums Coach Marcel Koller musste nach dem 0:2-Niederlage in Stuttgart auf Sestak (Zehenbruch) verzichten. Für den Slowaken wählte er mit Grote eine defensiver ausgerichtete Variante.
Bei Hoffenheim hatte Trainer Ralf Rangnick nach der Gala beim 3:0 gegen den HSV keinen Grund, seine siegreiche Elf umzustellen. Luiz Gustavo (Sprunggelenksblessur) wurde rechtzeitig fit, so dass die TSG unverändert auflief.
Mit einem Paukenschlag begann die Partie im Rewirpower-Stadion: Nach einer Rechtsflanke köpfte Jaissle das Leder nur unzureichend aus der Gefahrenzone. Grote nahm den Ball halblinks im Strafraum direkt und traf aus 16 Metern ins linke untere Eck (2.).
Der VfL ließ den Gegner mit aggressivem Zweikampfverhalten erst gar nicht ins Spiel kommen. Zudem leistete sich die Rangnick-Elf ungewohnt viele Fehlpässe, was den Hausherren zu Beginn die Abwehrarbeit erleichterte.
Erst nach gut 15 Minuten wurden die Aktionen von 1899 vorübergehend klarer. Im Mittelfeld zeigten die Gäste mehr Präsenz, auch das Passspiel funktionierte auf rutschigem Rasen nun flüssiger. Die erste zwingende Gelegenheit entsprang allerdings einem klasse Solo von Ibisevic, der drei Gegenspieler austanzte, ehe ihm der Ball aus 14 Metern über den Fuß rutschte (20.).
Mehr aber kam zunächst nicht von der hochgelobten Offensive der Rangnick-Elf. Bochum hielt die Partie offen und den Ball meist fern vom eigenen Strafraum, Freier nervte Ibertsberger mit gekonnten Dribblings, auch wenn daraus keine Chancen resultierten.
Lange Zeit beharkten sich beide Kontrahenten im Mittelfeld, ehe sich in der Endphase des ersten Abschnitts gute Möglichkeiten auf beiden Seiten boten. Doch weder Freier (41.) noch Azaouagh (42.) für den VfL sowie TSG-Angreifer Obasi, dessen Kopfball Fernandes glänzend entschärfte (44.), konnten diese nutzten.
Der 10. Spieltag
Mit Weis für den blassen Salihovic starteten die Gäste in den zweiten Durchgang. Der VfL stand nun sehr tief und lauerte auf Konter. 1899 war klar am Drücker, rannte sich aber an der stabilen Defensive der bissigen Gastgeber fest.
Nach einer Stunde nahm der Druck Hoffenheims immer mehr zu - oft befanden sich 16 bis 17 Spieler am und im Strafraum der Hausherren.
Aus dem Spiel heraus kam die TSG nicht zum Zug, eine Standardsituation sollte so den verdienten Ausgleich bringen: Fuchs foulte Beck im Strafraum, Referee Gagelmann verlegte den Tatort nach außen. Den Freistoß brachte Carlos Eduardo nach innen. Der Ball prallte ab, der Brasilianer flankte erneut, und in der Mitte netzte Ba mit einem Hackentrick aus drei Metern ein (64.).
Die Rangnick-Schützlinge blieben dran, benötigten allersdings für die Führung Bochumer Mithilfe: Grote holte Beck rechts im Strafraum mit einem dummen Foul von den Beinen. Ibisevic verwandelte den fälligen Strafstoß mit Saisontor Nummer elf sicher (70.). Damit nicht genug, Hoffenheimer Kombinationsfußball sorgte für die Vorentscheidung: Obasi passte auf Ibisevic, der direkt zu Carlos Eduardo weiterleitete. Der kleine Mittelfeldmann lupfte den Ball halblinks frei vor Fernandes über den abtauchenden Keeper ins Netz (71.).
Spätestens nach Dabrowskis Ampelkarte (76.) war die Partie endgültig entschieden, auch wenn Hashemian noch einmal eine Chance zur Resultatsverbesserung hatte (78.). Danach taten sich beide Teams bis zum Schlusspfiff nicht mehr weh.
Bochum tritt am Sonntag in Dortmund an, Hoffenheim empfängt bereits am Samstag den Karlsruher SC.