Der Anfang vom Ende für Energie: Da Silva (M.) versenkt das Leder nach Bordons Vorlage im eigenen Tor. imago
Schalkes Interimscoach veränderte bei seinem Debüt trotz der 1:5-Niederlage in Bremen nicht viel an der Anfangself, lediglich Krstajic musste mit einer Magen-Darm-Verstimmung für Rafinha weichen. Energie-Coach Bojan Prasnikar setzte wie auch zuletzt in der Fremde auf eine defensivere Startformation. Im Vergleich zum jüngsten 1:0 gegen Bielefeld begann Defensivmann Bassila für Angreifer Jelic.
Viel Nervosität prägte zu Beginn das Schalker Spiel. Abspielfehler und Missverständnisse der Hausherren sorgten dafür, dass die Cottbuser Defensive keine Probleme damit hatte, den Ball vom eigenen Tor fernzuhalten. Erst in Minute zehn gab Streit den ersten Schuss ab - und verfehlte Tremmels Kasten nur ganz knapp. Die Führung war es nicht, dafür der Wachmacher für die Schalker Offensive: Zunächst hatte Kuranyi das 1:0 auf dem Fuß, nachdem er sich mit einer simplen Drehung von Cvitanovic und Mitreski gelöst hatte; doch der Nationalstürmer verzog freistehend (13.). Sieben Minuten später war Sanchez nach Jones' schöner Vorarbeit durch, diesmal hielt Tremmel.
Der 29. Spieltag
Die Chancenverwertung hatte Schalke schon beim 1:5 in Bremen das Genick gebrochen, doch diesmal klappte es mit der Führung - dank der Cottbuser Defensive. Nach Panders Freistoßflanke von der rechten Seite sprang Bassila unter dem Ball durch, Bordon köpfte vors Tor und da Silva traf beim Versuch, die Kugel über die Latte zu klären, ins eigene Netz (31.). Die Cottbuser Hintermannschaft war nun völlig von der Rolle, Schalke konnte beinahe ungestört kombinieren - und treffen. Erst lenkte Kuranyi einen Ernst-Schuss, der freistehend abziehen durfte, ins Netz (37.). Vier Minuten später stand's schon 2:0, nachdem Kuranyi das Leder nach einem kurzen Dribbling aus gut 20 Metern in den Winkel gehämmert hatte, ein Traumtor (41.)! Den Hattrick des wiedererstarkten Torjägers verhinderte Tremmel kurz vor der Pause, als er dessen Kopfball an die Latte lenkte. Mit einem hochverdienten 3:0 - gegen allerdings fast desolate Gäste - durften sich die "Knappen" in die Kabine verabschieden.
Mit Radeljic für den angeschlagenen Mitreski ging Cottbus in die zweite Hälfte, ansonsten änderte sich zunächst nicht viel: Schalke bestimmte weiter das Tempo, hatte fast ohne Unterbrechung den Ball. Von den Gästen kam einfach gar nichts, stattdessen mussten sie schon wieder den Ball aus dem Netz holen: Ernsts Pass fand seinen Weg zu Kuranyi und der schob das Leder zum dritten Mal in die Maschen, Ziebig hatte das Abseits aufgehoben (59.). Tor Nummer vier sollte vorerst die letzte aufregende Szene gewesen sein, die Partie verlor nun deutlich an Tempo, weil Schalkes Offensivdrang gegen einen nach wie vor vollkommen harmlosen Gegner etwas nachließ. Das konnten sich die Hausherren aber auch problemlos erlauben, von Energie kam nichts.
Der erste Streich: Kevin Kuranyi dreht nach seinem 2:0 jubelnd ab. dpa
Nur einer war noch hungrig: Kevin Kuranyi. Nach einer präzisen Flanke von Rafinha setzte sich der Mann des Abends gegen Tremmel durch und köpfte ein, auch die Faust des Cottbuser Keepers, die mitten in seinem Gesicht landete, konnte den Torschützen nicht von seinem vierten Streich abhalten (80.). Kuranyis Auswechslung kurz vor Schluss war das letzte Highlight in einem Spiel, in dem es nur eine aktive Mannschaft gab, die andere hatte sich nicht erstligatauglich präsentiert.
Die nächste Aufgabe für Schalkes neues Trainerduo wartet erst in anderthalb Wochen, kommenden Samstag steigt nämlich das DFB-Pokalfinale. Danach treten Büskens und Mulder am Samstag beim HSV zum ersten Härtetest an. Cottbus, das auf Schalke torlos bleibt, bekommt es dann mit Kellerkollege Rostock zu tun.