Das Lachen ist zurückgekehrt: Gomez (li.) führte den VfB zum Sieg gegen die Bayern. dpa
Armin Veh konnte nach der 2:4-Niederlage in Lyon wieder auf Hilbert zurückgreifen, der nach seinem Außenbandriss im rechten Knie bereits wieder zur Verfügung stand. Außerdem rückte Pardo ins Team, nachdem ihm zuletzt eine Erholungspause verordnet wurde.
Ottmar Hitzfeld reagierte auf die kurze Regenerationsphase und tauschte im Vergleich zum 2:2-Remis gegen Bolton im UEFA-Cup die halbe Mannschaft aus. Für van Buyten, Jansen, Ottl, van Bommel, Schweinsteiger und Klose spielten Demichelis, Lahm, Altintop, Ze Roberto, Kroos (erstmals von Beginn an in der Liga) und Toni.
Dem VfB gehörte die Anfangsphase. Während bei den Bayern vieles Stückwerk blieb, kombinierten die Schwaben sehr ansehnlich und setzten die Gäste früh unter Druck. Lediglich zum Abschluss kam die Veh-Elf in ihren Aktionen von Gomez, Bastürk und Hitzlsperger zunächst nicht. Vor allem im Mittelfeld hatte die Heimelf ein Übergewicht und es sollte sich schnell auszahlen. Magnin setzte sich über die linke Seite gegen Lell durch und flankte auf den zweiten Pfosten, wo Gomez zur Stelle war und den Ball mit der Hüfte über die Linie drückte (10.).
Verunglückter Kopfball: Mit der Hüfte drückte Gomez den Ball zum 1:0 über die Linie. dpa
Von den Münchnern war in der Offensive bis dahin nur wenig zu sehen. Erst als Ribery von der rechten Außenbahn einen Ball vors Tor schlug, war Toni zur Stelle. Sein Kopfball war allerdings zu schwach, um Keeper Schäfer ernsthaft in Bedrängnis zu bringen (14.). Die Bayern wurden jetzt zwar etwas besser und ballsicherer, doch zwingend wurden die Aktionen nicht.
Stuttgart machte es vor: Magnin eröffnete das Spiel mit einem langen Ball auf Hilbert, der nach innen zog und für Bastürk auflegte. Aus 20 Metern schoss der Türke mit seinem ersten Treffer für den VfB zum 2:0 ein (30.). Das Spiel nahm weiter an Fahrt auf, weil sich jetzt auch die Bayern besser zu Recht fanden und ihrerseits zu Möglichkeiten kamen. So köpfte Toni gar den vermeintlichen Anschlusstreffer. Doch der Schiedsrichter wollte gesehen haben, dass sich der Italiener bei Meira aufgestützt hatte - eine umstrittene Entscheidung (32.). Auch in der Folge drückte Bayern zusehends, aber Ze Roberto und Ribery scheiterten mit ihren Schüssen (36., 38.). In der Defensive aber weiterhin große Unsicherheit und große Lücken bei den Gästen. Die Veh-Elf nutzte sie. Ein verunglückter Abwehrversuch von Demichelis wurde per Rückzieher von Cacau zu Hilbert weitergeleitet. Hilbert legte im Fünfmeterraum zu Gomez, der locker einschob (42.).
Der 13. Spieltag
Hitzfeld musste reagieren und schickte nach der Pause Schweinsteiger und Klose für Lell und Podolski aufs Feld. Beim VfB musste Bastürk leicht angeschlagen in der Kabine bleiben und Khedira kam ins Spiel. Und fast wäre die Aufholjagd der Bayern eingeläutet worden, aber Toni scheiterte in aussichtsreicher Position an Torhüter Schäfer (47.). Das Tempo aus der ersten Hälfte hatte die Partie trotzdem nicht mehr. Bayern war bemüht, biss sich jetzt auch mehr in die Zweikämpfe und erhöhte so die eigenen Spielanteile, was auch daran lag, dass sich Stuttgart etwas zurückfallen ließ.
Profitieren konnte die Hitzfeld-Elf davon allerdings nur wenig. Vor allem das Passspiel in die Offensive war zu ungenau. Zudem verlor Lucio die Nerven und schlug Magnin seinen Ellbogen ins Gesicht. Da die Aktion vom Schiedsrichter nicht unbemerkt blieb, musste der Brasilianer mit Rot vom Platz (70.). Wenig später trat Ribery Pardo sehr unsaft in den Knöchel ohne dabei den Ball zu spielen, blieb aber ohne Strafe. Spielerisch gab es kaum noch was zu sehen. Die Münchner behalfen sich entweder mit hohen Bällen auf Toni oder mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Beides brachte Stuttgart nicht in Verlegenheit.
Auch dies erledigte der VfB selbst, als ein verunglückter Ball von Schäfer direkt bei Klose landete. Dessen Schuss landete noch am Pfosten, Toni erzielte im Nachsetzen den Ehrentreffer (86.).
Nach der Länderspielpause muss Stuttgart am Samstag in Frankfurt antreten, während die Bayern gegen Wolfsburg auf ihren alten Trainer Felix Magath treffen.