Viel Kampf, wenig Glanz in Bielefeld: Kauf grätscht den Ball weg. dpa
Bielefelds Trainer Ernst Middendorp ließ nach dem 0:0 beim KSC alles beim Alten und startete mit der gleichen Formation. Kein Ende hatte dagegen die Torwart-Diskussion bei Energie Cottbus. Nach unsicheren Leistungen in den vergangenen Wochen setzte Trainer Bojan Prasnikar diesmal auf Tremmel im Energie-Gehäuse. Denkmal Piplica musste gegenüber dem 1:2 gegen Duisburg genauso auf die Bank wie Bassilla, für den Rivic in die Startelf rückte.
Beide Mannschaften begannen die Partie zerfahren. Kaum ein Pass kam an, so dass Torchancen in der Anfangsphase Mangelware blieben.
Nach gut zehn Minuten hatten sich die Bielefelder aber als erstes gefangen und kamen auch gleich zu Chancen. Zunächst tauchte Tesche nach einem brillanten Zuspiel von Langkamp frei vor Energie-Keeper Tremmel auf, der jedoch mit einer Fuß-Abwehr retten konnte (11.). Eine Minute später stand Wichniarek vor dem Cottbuser Torwart, schoss diesen aber an. Der Abpraller kam zu Eigler, dessen Schuss jedoch da Silva von der Tor-Linie kratzte.
Der 11. Spieltag
Damit hatten die Bielefelder ihr Offensiv-Repertoire aber offensichtlich schon wieder erschöpft. Von den Ostwestfalen gingen kaum noch gefährliche Aktionen aus. Nachdem sich auch der FC Energie schwer tat im Spiel nach vorne Akzente zu setzen, rutschte das Niveau des Spiels merklich Richtung Gefrierpunkt.
Zu diesem Spiel passte auch die letzte "Großchance" der Partie vor der Pause. Langkamp wollte einen harmlosen langen Pass von Skela zum eigenen Torwart zurückspielen, schob die Kugel aber an Hain vorbei und hatte Glück, dass der Ball auch das Tor verfehlte.
Wer auf Besserung in der zweiten Spielhälfte gehofft hatte, wurde aber nach dem Wiederanpfiff enttäuscht. Konzept- und lustlos spielten beide Teams ihren Part herunter.
Erst die Einwechslung von Kamper für Masmanidis in der 58. Minute brachte eine kleine Steigerung der Bielefelder Offensive. Der Ball wurde schneller in die Spitze getragen und es stellten sich einige Torchancen ein. Zunächst scheiterte jedoch Eigler mit einem Schuss von der Strafraumgrenze (61.) und dann Kamper mit einem Kopfball aus kurzer Distanz (63.).
Der Druck der Arminia wurde jetzt aber stärker, auch wenn der FC Energie in der 71. Minute seine einzige echte Torchance hatte. Ein 20-Meter-Schuss von Angelov strich aber um Zentimeter am linken Pfosten von Hains Tor vorbei.
In der 78. Minute folgte zum Ärger der Cottbuser aber der große Auftritt von Jonas Kamper. Der Däne schnappte sich in der eigenen Hälfte die Kugel und trieb den Ball über das halbe Feld. 25 Meter vor dem Cottbuser Tor zog er ab. Der Ball drehte sich tückisch vom Torwart weg, so dass Tremmel keine Chance hatte, als das Leder rechts oben einschlug.
In der Folgezeit bemühte sich Cottbus zwar verzweifelt um den Ausgleich, konnte aber trotz der Einwechslung von Kioyo und Aloneftis noch nicht einmal eine echte Torchance herausspielen. Im Gegenteil: Bei einer Konterchance der Bielefelder hatte der FC Energie noch Glück, dass Wichniarek in der 84. Minute das Tor von Tremmel knapp verfehlte.
Als die Bielefelder bereits den Heimsieg feiern wollten, hatten die Lausitzer noch einen letzten lichten Moment. Nach zwei Minuten in der Nachspielzeit hob Skela einen Freistoß in den Strafraum der Arminia, wo sich Sörensen im Duell mit Langkamp durchsetzte und unhaltbar zum 1:1 einköpfte. Unmittelbar danach pfiff Schiedsrichter Florian Meyer ab.
Mit diesem glücklichen Punkt in Bielefeld verkürzt Cottbus zwar den Abstand auf die Nichtabstiegsplätze auf vier Punkte, wartet aber immer noch auf den ersten Saisonsieg, der den Lausitzern am nächsten Spieltag gegen Schalke sicher nicht leicht gemacht wird. Bielefeld verschenkte in diesem Spiel zwei Punkte und bleibt damit in der unteren Tabellenhälfte. Unter der Woche muss die Arminia im Pokal zum TuS Koblenz. Am nächsten Bundesligaspieltag gastieren die Bielefelder in Leverkusen.