Juan feiert Matchwinner Castro. dpa
Nach dem enttäuschenden Aus der Schalker im UEFA-Cup gegen Nancy nahm Trainer Mirko Slomka einige Änderungen vor. Krstajic, für den UEFA-Cup gesperrt, kehrte ebenso wie Varela und Ernst nach seiner Verletzung zurück in die Startelf. Dafür mussten Rafinha, Hamit Altintop und Özil weichen. Die Leverkusener konnten unter der Woche beim 3:1-Sieg im UEFA-Cup gegen Sion Selbstvertrauen tanken. Damit bestand kein Anlass für Michael Skibbe, sein Team zu ändern. Kießling kehrte wieder in den Kader zurück und nahm zunächst auf der Bank Platz.
Schalke legte einen Blitzstart hin. Lincoln brachte eine Ecke von rechts. Bordon rauschte von hinten heran und wuchtete das Leder per Kopf aus sechs Metern in die Maschen (6.). Bayer fand nach dem frühen Rückstand seinen Rhythmus nicht. Ganz anders die Gelsenkirchener, die spritziger und leichtfüßiger bei ihren Angriffsbemühungen wirkten.
Der 6. Spieltag
Doch Mitte der ersten Hälfte wendete sich das Blatt: Bayer fand zunehmend besser in die Partie. Zunächst scheiterte Barbarez völlig frei vor Rost, nachdem Schneider ihn den Ball mustergültig durchgesteckt hatte. Wenig später schlug es dann ein im Schalker Tor. Mit einem schnellen Konter über Schneider wurde die Schalker Hintermannschaft ausgehebelt. Voronin bediente schließlich auf links Castro, der das Leder am heraus stürmenden Rost vorbei ins Tor schoss (28.).
Leverkusen kam nun immer besser ins Spiel. Der Ball lief schnell durch die eigenen Reihen. Immer wieder erspielte sich die Skibbe-Elf durch gelungene Ballstafetten gute Einschussmöglichkeiten. Vor allem über Schneider und Voronin liefen gefährliche Angriffe. Der schönste in der Nachspielzeit der ersten Hälfte: Schneider suchte im Strafraum Barbarez, der mit viel Übersicht auf Freier ablegte. Doch Freier verzog aus guter Position.
Der zweite Durchgang begann mit einem Nackenschlag für S04: Keeper Rost boxte eine Ecke von Schneider direkt auf Castro, der das Leder von der Strafraumgrenze gefühlvoll in den rechten Winkel lupfte (47.) – ein Traumtor! Bayer war nun das eindeutig bessere Team. Mit traumwandlerischer Sicherheit zirkulierte das Leder in den Reihen der Werkself.
Einen beträchtlichen Anteil an der Dominanz hatten aber auch die "Knappen". Durch individuelle Fehler ermöglichten sie den Leverkusenern immer wieder Torchancen, eine davon führte zum vorentscheidenden 3:1: Voronin ließ Rodriguez im Strafraum schlecht aussehen. Zwar konnte Rost den Schuss des Ukrainers aus spitzem Winkel mit der Faust abwehren, doch direkt auf Ramelow, der sicher einschob (56).
Hatte allen Grund zum Jubeln: Ramelow nach seinem Treffer zum 3:1. dpa
Ein Aufbäumen der Schalker blieb aus. Außer einem Schuss von Lincoln (64.) und einem Kopfball von Halil Altintop (78.) war wenig zu erkennen. Im Gegenteil, mit etwas mehr Konsequenz hätte Leverkusen das Ergebnis durchaus höher gestalten können.
Während Leverkusen in zwei Wochen in Stuttgart seinen Aufwärtstrend bestätigen kann, muss sich Schalke auf zwei unruhige Wochen einstellen, bis es zum Gastspiel in Hamburg kommt.