Meist einen Schritt voraus: Kucera ist vor Pantelic am Ball. dpa
Falko Götz sah trotz der 1:2 Niederlage in Nürnberg keinen Grund, seine Startformation zu ändern. Sogar der unter der Woche in die Kritik geratene Pantelic durfte sich von Beginn an versuchen.
Auch Ernst Middendorp vertraute nach dem 1:0-Erfolg gegen Dortmund wieder der gleichen Mannschaft.
Die krisengeschüttelte Hertha musste gleich in der vierten Minute die erste gute Gelegenheit der Gäste mit anschauen. Böhme konnte sich über die linke Seite bis zur Grundlinie durchsetzen. Seine Hereingabe wurde dann von Zuma - zum Glück für die Berliner - jedoch verstolpert. Der Götz-Elf merkte man die Nervosität an. Beispielhaft eine Kontermöglichkeit: Bastürk wollte den Ball schnell über das Mittelfeld tragen und stolperte. So war einzig ein Schuss von Pantelic aus 16 Metern erwähnenswert, der von Keeper Hain allerdings sicher pariert werden konnte (17.).
Es verwunderte denn auch nicht, als Bielefeld in Führung ging: Kobylik trat eine Ecke an den ersten Pfosten. Kucera ging dem Ball entgegen - im Gegensatz zu Gimenez und Simunic - und köpfte zum 1:0 ein (19.). Während bereits die ersten Pfiffe durchs Olympiastadion gingen, agierte Bielefeld weiter sehr sicher. Es wurde variabel über die Außenpositionen und die Mitte gespielt. So konnte Zuma nach einem Dribbling erst von Simunic mit einem Foul an der Strafraumgrenze gestoppt werde. Der folgende Freistoß von Böhme wurde von Fiedler entschärft (31.).
Von Berlin ging in der Offensive bis zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr aus. Die verzweifelte Suche nach einer Lücke in der Defensive der Arminia blieb ergebnislos, während Bielefeld bei seinen Angriffen stets gefährlich blieb. Der beste Angriff der Berliner dann kurz vor der Pause. Bastürk war durch, wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsposition jedoch zurückgepfiffen, zu Unrecht (44.).
Der 28. Spieltag
Trotz der schwachen Vorstellung der Hausherren nahm Götz zur zweiten Spielhälfte zunächst keine Veränderungen vor. Keine Veränderungen auch in der Spielweise, vor allem im Zweikampfverhalten war Bielefeld den Berlinern überlegen. So war es denn auch eine Standardsituation, die für Gefahr sorgte. Nach einer Ebert-Ecke prüfte Kevin-Prince Boateng den Bielefelder Keeper (51.).
In der 58. Minute wurde der Sturm ausgetauscht und Dejagah und Ede ersetzten Boateng und Pantelic, die jeweils eine Chance hatten. Bielefeld stand jetzt defensiver als vor dem Wechsel und lauerte nur noch auf Konter, die von den Berlinern aber noch erfolgreich verhindert wurden. Die Hertha hatte nun deutlich mehr Spielanteile und kam besser in Schwung. Mit der ersten guten Chance in der zweiten Hälfte fiel auch gleich der Ausgleich. Ede flankte von der linken Außenbahn an den Fünfmeterraum, wo Ebert per Kopf das Tor erzielte, Schuler stand zu weit weg vom Berliner (71.).
Erst in der Folge verdiente sich die Götz-Elf den Ausgleich. Eine Minute nach dem Tor musste Simunic mit Gelb-Rot vom Platz, aber Berlin wachte auf und auch Bielefeld gab die defensive Ausrichtung auf. So entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, weil sich beide Mannschaften mit einem Punkt nicht zufrieden geben wollten, es am Ende aber mussten.
Am nächsten Wochenende muss die Hertha am Samstag in Bochum antreten. Bielefeld empfängt die Frankfurter Eintracht zum Kellerduell.