Mit zwei Treffern Mann des Tages: Marko Pantelic, hier im Zweikampf mit Bruggink. dpa
Hertha-Coach Falko Götz durfte aufatmen. Nach der Nullnummer in Wolfsburg verstärkte Simunic nach abgesessener Rot-Sperre wieder die Innenverteidigung. Die Hoffnung, nach drei vergeblichen Anläufen wieder einen Heimsieg gegen Hannover einzufahren, ruhten auch auf Gimenez, der erstmals von Beginn an stürmte. Weichen mussten dafür Chahed und Lakic.
96-Trainer Peter Neururer setzte trotz der 2:4-Heimniederlage gegen Bremen weiter auf die offensive Ausrichtung mit dem Trio Yankov/Bruggink/Huszti hinter den Spitzen.
Die Anfangsphase war von den gut stehenden Abwehrreihen geprägt. Zwar gab es auf beiden Seiten gute Ansätze, am Strafraum war dennoch in der Regel Schluss. Dennoch wäre die Hertha beinahe in Führung gegangen. Ein von Balitsch abgefälschter Ball landete im Strafraum bei Bastürk, doch Keeper Enke parierte reaktionsschnell (7.).
Nach dem abwartenden Beginn schaltete Berlin einen Gang höher. Mit zunehmender Spieldauer lief der Ball immer besser durch die Reihen der Herthaner. Der Lohn ließ nicht lange auf sich warten: Gilberto leitete den Führungstreffer mit einem sehenswerten Seitenwechsel auf Cairo ein, der dann überlegt in die Mitte passte. Dort lauerte Torjäger Pantelic und schob sicher zum 1:0 ein (20.).
Hannover versuchte in der Folge etwas offensiver zu agieren, doch die Berliner Hintermannschaft stand bombensicher. Zudem ergaben sich nun zunehmend Konterchancen, die die Berliner vor allem über Bastürk immer wieder blitzschnell vortrugen. Einer dieser Konter führte dann nicht überraschend zum 2:0. Neuzugang Gimenez tanzte zunächst Cherundolo aus, bugsierte das Leder aber nur an den linken Pfosten. Doch der Abpraller landete genau bei Dardai, der den Ball sicher einschob (31.).
Auch in der Schlussphase der ersten Hälfte fand 96 kein Mittel, sich zwingende Chance herauszuarbeiten, auch die Einwechslung von Brdaric änderte daran wenig. Im Gegenteil, fast mit dem Pausenpfiff hatte Pantelic die Riesenchance zum 3:0. Doch wieder war es Enke, der mit einem tollen Reflex Schlimmeres verhinderte.
Dreh- und Angelpunkt im Berliner Spiel: Yildiray Bastürk. dpa
Was auch immer sich die Hannoveraner für die zweite Hälfte vorgenommen hatten, war nach fünf Minuten Makulatur. Ausgerechnet Routinier Tarnat erwies seinem Team einen Bärendienst. Zunächst sah er Gelb, dann glatt Rot für ein Tackling gegen Cairo (50.).
Trotz des erneuten Nackenschlags war den Niedersachsen das Bemühen nicht abzusprechen, allein die Umsetzung war dürftig. Was noch mehr wog, die Berliner beließen es nicht dabei, den Vorsprung zu verwalten, sondern spielten weiter nach vorne - mit Erfolg. Bastürk hatte auf rechts viel Zeit, in der Mitte Pantelic zu orten, der kaum Probleme hatte, das exakte Zuspiel aus fünf Metern zu verwerten (63.).
Der 2. Spieltag
Das Spiel war damit entschieden. Hannover ergab sich seinem Schicksal, doch der Torhunger der Berliner war noch nicht gestillt. Den Schlusspunkt setzte Ebert in seinem ersten Spiel im Olympiastadion. Bastürk hatte sich in den 96-Sechzehner getankt und dann auf Ebert abgelegt, der überlegt aus 14 Metern abschloss. Da fiel auch nur noch wenig ins Gewicht, dass der quirlige Bastürk einen Foulelfmeter verschoss (87.). Zuvor war er selbst von Fahrenhorst im Strafraum gelegt worden.
Hannover legte mit der zweiten Niederlage und nun bereits acht Gegentreffern einen klassischen Fehlstart hin. Damit stehen die Niedersachsen vor der nächsten Partie zu Hause gegen Aufsteiger Aachen bereits gehörig unter Druck.