Immer eine Schuhspitze voraus: Frankfurts Chris hat das Nachsehen gegen "Wolf" Karhan. dpa
Trotz des 1:2 in Berlin zum Rückrundenauftakt ließ "Wölfe"-Coach Klaus Augenthaler exakt die gleiche Elf auflaufen. Somit musste Nationalstürmer Mike Hanke zunächst erneut auf der Bank Platz nehmen. Die Eintracht trat gegenüber der 1:3-Niederlage gegen Schalke mit zwei Neuen an. Friedhelm Funkel ersetzte den verletzten Huggel durch Chris, Amanatidis verlor seinen Platz an Thurk.
Die Anfangsminuten in der Volkswagenarena waren geprägt von gegenseitigem Abtasten. Umso überraschender die frühe Führung der Hausherren: Spycher köpfte eine Hereingabe von Karhan genau auf den zentral postierten Menseguez. Der Argentinier legte klug quer auf Landsmann Klimowicz, der Pröll aus elf Metern keine Chance ließ und sicher links unten traf (8.).
Naturgemäß gab die Führung den Niedersachsen Sicherheit. Entschlossen gingen die Wolfsburger - ohnehin mit der zweitbesten Defensive der Liga ausgestattet - in die Zweikämpfe und ließen so ein Offensivspiel der Hessen nicht zu Stande kommen.
Der 19. Spieltag
Die Augenthaler-Elf selbst versuchte neben der soliden Abwehrleistung über schnelle Gegenangriffe zum Erfolg zu kommen. Doch hochkarätige Chancen erspielten sich auch Marcelinho & Co. nicht, so dass beide Schlussleute im ersten Durchgang keine Möglichkeiten bekamen sich auszuzeichnen.
Mit gleichem Personal starteten beide Teams in die zweite Hälfte. Dennoch schien die Eintracht zunächst aufgewacht zu sein: Streit eroberte die Kugel gegen van der Leegte marschierte energisch Richtung Tor und zog ab. Zwar verfehlte der 26-Jährige den Kasten, zeigte aber zumindest die bis dato im Eintracht-Spiel so sehr vermisste Zielstrebigkeit (46.).
Nach einer verunglückten Kopfballabwehr von Klimowicz vereitelte sogar Kyrgiakos eine Schusschance von Teamkollege Meier (47.). Doch danach war der plötzliche Schwung auch schnell wieder dahin.
Die Hände zum Himmel: Freudig begrüßt Torschütze Klimowicz den Gratulanten Madlung. dpa
Das Spiel plätscherte wie in den ersten 45 Minuten dahin, bis die Eintracht plötzlich zuschlug. Nach 62 Minuten spielte sich die Eintracht über die rechte Seite mit Takahara durch, der Meier bediente. Mit einem klugen Rückpass fand der 24-Jährige Thurk, der aus wenigen Metern Jentzsch überhaupt keine Abwehrchance ließ (63.).
Nach dem ersten Tor der Hessen in einem Bundesliga-Gastspiel in Wolfsburg überhaupt schien der Bann gebrochen. Beide Trainer setzten mit der Einwechslung von Stürmern für Defensivakteure - Amanatidis kam für Chris, Hanke für Karhan - die Zeichen auf Offensive. Zunächst mit den besseren Effekt für die Gäste: Eine Hereingabe von Streit in den Rücken der VfL-Abwehr drückt Meier per Kopf über die Linie und brachte sein Team mit 2:1 in Front (69.).
Doch Wolfsburg antwortete prompt: Marcelinho bediente den völlig freistehenden Hanke mit einer präzisen Freistoßflanke, die der Nationalstürmer ganz sicher aus fünf Metern zum Ausgleich einnickte (73.).
Auch nach dem 2:2 blieb die Partie munter, insbesondere Wolfsburg bemühte sich um den Siegtreffer. Doch die Bemühungen sollten nicht von Erfolg gekrönt sein. Zwar brachte Hofland drei Minuten vor dem Abpfiff das Leder im Tor unter, doch Schiedsrichter Perl verweigerte dem Treffer die Anerkennung (87.)
Die Eintracht sichert sich damit im sechsten Anlauf erstmals in der Bundesligageschichte einen Punkt in Wolfsburg. Während die Eintracht am kommenden Samstag nun Mainz zum "Nachbarschaftsduell" empfängt, haben die Wolfsburger in einem weiteren Heimspiel Bayer Leverkusen zu Gast.