Schalke brauchte einen Sieg, um im Rennen um die "Herbstmeisterschaft" zu bleiben. Nach dem 3:1-Sieg im Derby gegen Dortmund kehrte der zuletzt Gelb-gesperrte Bordon wieder in die Startelf zurück. Er ersetzte Rodriguez. Doch auch Bielefeld wollte sich mit einem Sieg in die Winterpause verabschieden. Im Vergleich zum 1:1 in Hannover standen die zuletzt angeschlagenen Kauf und Wichniarek wieder zur Verfügung. Dafür mussten Marx und Masmanidis auf die Bank. In der Abwehr begann Bollmann für Gabriel.
Die Arminia kam hellwach aus der Kabine und entwickelte sofort Druck auf das Tor der Knappen. Die Schalker Abwehr stand aber solide und ließ bei aller Mittelfeldüberlegenheit und zahlreicher Ecken der Bielefelder keine großen Torszenen zu.
Erst nach einer knappen Viertelstunde kamen die Schalker besser ins Spiel. Die ballführenden Spieler aus Bielefeld wurden früher angegriffen, was S04 mehr Spielanteile im Mittelfeld brachte. Auch eine erste kleine Torchance sprang für die Slomka-Elf dabei heraus. Arminia-Keeper Hain hatte aber wenig Probleme mit einem Schuss aus spitzem Winkel von Halil Altintop (14.).
Der 17. Spieltag
Damit war der FC Schalke besser ins Spiel gekommen, doch nun neutralisierten sich beide Teams in einer kämpferisch geführten Partie im Mittelfeld. Beide Torhüter waren fast beschäftigungslos. Erst in der 26. Minute ging wieder ein Raunen durch das Stadion. Die Schalker hatten mit der Ausführung einer Ecke an die rechte Strafraumecke nicht gerechnet, so dass Korzynietz frei zum Schuss kam. Der von Zuma noch leicht abgefälschte Ball strich aber knapp am Tor von Neuer vorbei.
Für die Schalker, deren Angriffsbemühungen oft schon im Ansatz stecken blieben, sorgte vor der Pause nur noch Pander mit einem Freistoß aus gut 25 Metern für Gefahr. Bielefelds Keeper Hain konnte den glitschigen Ball jedoch mit etwas Mühe meistern.
Bis zur Pause änderte sich das Bild des Spiels nicht mehr. Bielefeld rannte sich immer wieder in der gut stehenden Defensive der Schalker fest. Die Knappen ihrerseits versuchten es immer wieder mit langen Bällen in die Spitze, die aber regelmässig von der Arminia-Abwehr abgefangen wurden.
Viel Kampf im Mittelfeld: Auch die Stürmer mussten auf beiden Seiten ran. Kuranyi grätscht gegen Schuler. dpa
Beide Mannschaften begannen die zweite Hälfte personell unverändert, und auch am Spiel änderte sich wenig. Die Defensivreihen hatten alles unter Kontrolle, so dass auf beiden Seiten die Angriffsbemühungen bereits im Keim erstickt werden konnten.
Nur bei Standardsituationen kam ein Hauch von Gefahr auf. Zunächst servierte Pander in der 50. Minute einen Freistoß auf den Kopf von Krstajic, doch dessen Kopfball wurde eine sichere Beute von Torhüter Hain. Keine fünf Minuten später fälschte die Schalker Mauer einen Freistoß von Korzynietz ab. Der Ball ging aber zum Glück für Torwart Neuer am Schalker Kasten vorbei.
Fast ereignislos tröpfelte das Spiel über weite Strecken der zweiten Hälfte, wobei ein Freistoß von Pander an den Pfosten (68.) und ein unplatzierter Schuss von Ndjeng, mit dem Neuer etwas Mühe hatte (75.), die größten Höhepunkte zu sein schienen.
Doch Schalke-Coach Mirko Slomka hatte das richtige Händchen bei den Wechseln. In der 82. Minute flankte der eingewechselte Hamit Altintop weit über die Arminia-Abwehr, wo der ebenfalls frische Bajramovic sich im Rücken der Abwehr davongestohlen hatte. Aus kurzer Distanz ließ der Mittelfeldakteuer Torwart Hain mit einem Kopfball keine Abwehr-Chance.
Die Arminia versuchte sich zwar noch gegen die drohende Niederlage aufzubäumen, schaffte es jedoch nicht die sichere Schalker Abwehr um Kapitän Bordon ins Wanken zu bringen. Routiniert konnten die Königsblauen den Sieg unter Dach und Fach bringen.
Auch nach der knappen Niederlage muss sich die Arminia nicht grämen. Mit 22 Punkten und einem Platz im gesicherten Mittelfeld der Tabelle dürften die Bielefelder zunächst zufrieden sein und dem Rückrunden-Start gegen den HSV entspannt entgegen sehen. Für den FC Schalke bedeutet das 1:0 zunächst bis morgen die Tabellenführung. Vorausgesetzt Werder Bremen gewinnt nicht gegen Wolfsburg, bedeutet der Sieg sogar die "Herbstmeisterschaft".