Am Ende waren die Hamburger und Bielefelder gleichauf: Hier sind Sanogo (li.) und Gabriel im Luftkampf. imago
Der Hamburger SV musste zur Saisoneröffnung gegen Bielefeld auf Boulahrouz verzichten, der sich in der Aufwärmphase gegen Osasuna eine Bänderdehnung im Sprunggelenk zugezogen hatte. Ansonsten setzte Trainer Thomas Doll in der Offensive auf die Neuzugänge Guerrero und Sanogo. In der Defensive debütierte der belgische Abwehrmann Kompany und auch Atouba wurde noch rechtzeitig fit.
Bei Bielefeld setzte Trainer Thomas von Heesen gleich auf Neuzugang Eigler. Außerdem debütierten auf Seiten der Arminia noch Marx und der Däne Kamper. Vata (Kreuzbandriss) und Zuma (Innenbandanriss im Knie) mussten auf Grund von Verletzungen passen.
Beide Teams gingen sehr konzentriert in die Partie, wobei die Gastgeber aus Hamburg den etwas besseren Start erwischten. Nach einer Ecke von van der Vaart konnte Torhüter Hain im letzten Moment vor Reinhardt klären (9.). Danach spielte aber auch Bielefeld munter mit und erarbeitete sich erste Möglichkeiten, wobei in dieser Phase vor allem Masmanidis immer wieder für Unruhe sorgte, ohne sich jedoch entscheidend durchsetzen zu können.
Nach einer Viertelstunde hatte die Doll-Elf die Platzhoheit wieder zurückerobert und mehr Ballbesitz. Bielefeld verteidigte jetzt geschickt. Mal wurde bereits an der Mittellinie attackiert, manchmal standen die beiden Viererreihen aber auch dicht vor dem eigenen Strafraum. Dadurch waren die Räume eng und die Hamburger hatten kaum Anspielstationen in der Spitze.
Der 1. Spieltag
Erst nach einem Pass von Sanogo auf Guerrero kamen die Gastgeber wieder zu einer guten Möglichkeit. Der Ex-Bayern-Spieler setzte sich im gegnerischen Strafraum bis zur Grundlinie durch und legte dann zurück auf Demel, der den Ball nicht richtig traf und somit vergab (27.). Mit einem schönen Angriff ging dann jedoch die Arminia in Führung. Wichniarek nutze die etwas desorientierte Defensive der Gastgeber für einen Querpass, der bei Eigler landete. Aus 18 Metern schoss der letztjährige Zweitliga-Torkönig über den rechten Innenpfosten zum 1:0 ein (32.) und verschaffte sich somit ein Debüt nach Maß in seinem ersten Spiel.
Danach hatte einzig van der Vaart noch eine gute Einschusschance, vergab jedoch aus sechs Metern - Westermann konnte vor der Torlinie klären (36.). Hamburg hatte im Aufbauspiel zu viele leichte Ballverluste gegen die gut organisierten Ostwestfalen, so dass es mit Rückstand in die Pause ging.
Unverändert gingen die beiden Mannschaften die zweite Spielhälfte an. Hamburg setzte Bielefeld sofort unter Druck und zeigte in den Zweikämpfen mehr Aggressivität. Bei den hohen Bällen war es ein ums andere Mal Reinhardt der sich versuchte, aber nicht zum Erfolg kam.
Doll versuchte mit neuem Personal in der letzten halben Stunde für mehr offensive Durchschlagskraft zu sorgen. Lauth und Trochowski ersetzten den harmlosen Guerrero und den müden Atouba (59.). Aus dem Spiel heraus mochte dem HSV nur wenig gelingen und trotzdem zahlte sich der Wechsel schnell aus. Trochowski trat für van der Vaart zur Ecke an. Sanogo nutzte die präzise Hereingabe und köpfte zum Ausgleich ein (67.) - auch ein erfolgreiches Debüt.
Spielfluss mochte in der zweiten Hälfte keiner mehr aufkommen - zahlreiche Wechsel und Spielunterbrechungen auf Grund von Fouls ließen die Begegnung immer wieder ins Stocken geraten. Bielefeld setzte die defensive Spielweise auch nach dem Ausgleich fort, während die Doll-Elf auf den Siegtreffer drängte, dabei aber zu statisch agierte und wenig Druck aufbauen konnte. In der Nachspielzeit scheiterte Berisha allerdings noch am Außenpfosten (90+2).
Hamburg verpasste zum Saisonauftakt gegen Bielefeld den eingeplanten ersten Erfolg nur knapp. Die Neuzugänge Eigler und Sanogo besorgten für ihre Teams jeweils die Tore und konnten sich damit über einen gelungenen Einstand freuen. Hamburg war überlegen, konnte aber einmal mehr im Angriff nicht überzeugen und vergab zu viele Möglichkeiten. Die Arminia holte sich einen letztlich verdienten Punkt.