Im Großen und Ganzen vertraute Wolfsburgs Trainer Holger Fach der Mannschaft, die am vergangenen Spieltag Hannover 96 mit 4:2 abgefertigt hatte. Lediglich Sarpei musste für den wiedergenesenen Thiam aus der Startelf weichen. Mit erheblichen Personalsorgen hatte dagegen Eintracht-Coach Friedhelm Funkel zu kämpfen. Nach der langwierigen Ellenbogen-Verletzung von Stammtorhüter Pröll fiel nun auch Keeper Nikolov mit Adduktoren-Problemen aus, so dass mit Zimmermann der dritte Torhüter in dieser Saison im Eintracht-Tor stand. Nach der 0:1 -Niederlage gegen Bayern München wurden noch weitere vier Umstellungen vorgenommen. In der Abwehr kam Ochs für Spycher und im Mittelfeld mit Lexa, Weissenberger und Huggel gleich drei Neue für Jones, Meier und van Lent, für den Köhler in den Sturm rückte.
Wolfsburg begann konzentriert und spielte gegen defensiv eingestellte Frankfurter geduldig nach vorne, konnte sich jedoch in der Anfangsphase keine großen Möglichkeiten erarbeiten. Die Frankfurter Eintracht konzentrierte sich zunächst nur auf die Defensive. Doch die Anfangsoffensive der Wölfe verpuffte schnell. Außer einem Kopfball von Thiam, der sein Ziel knapp verfehlte (17.), hatte der VfL auch keine Torchancen zu verzeichnen. Danach wurde die Eintracht mutiger und setzte einige gefährliche Konter ein. Dabei hatte Lexa, nach gutem Zuspiel von Amanatidis, die Führung auf dem Fuß. VfL-Keeper Jentzsch hatte er bereits ausgetanzt, doch Neziri konnte den Ball von der Linie schlagen (20.). In der Folgezeit blieb Frankfurt dran, doch mit Ausnahme eines Distanzschusses von Weissenberger (22.) blieben beide Torhüter zunächst beschäftigungslos. Das änderte sich in der 35. Minute. Torhüter Jentzsch drosch einen Abschlag in die Frankfurter Hälfte, wo Hanke zum Ball wollte, diesen aber unterlief. Dies schien Rehmer zu irritieren, der Klimowicz mit dem Ball alleine Richtung Tor ziehen ließ. Aus zwölf Metern zog Klimowicz ab. Zimmermann im Eintracht-Tor hatte gegen den präzisen Schuss in die linke untere Ecke keine Chance. Frankfurt zeigte sich geschockt, doch Wolfsburg setzte vor der Pause nicht mehr entschlossen genug nach. Einzig Hanke hatte vor der Pause noch die Möglichkeit, die Führung auszubauen, doch sein Kopfball kam genau auf Torhüter Zimmermann, der den Ball locker fangen konnte (39.). Zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte sich die Eintracht tief in ihre eigene Hälfte zurückgezogen. Der VfL Wolfsburg tat sich schwer gegen die gut gestaffelte Abwehr der Hessen. Die Partie erinnerte an ein Geduldsspiel. Wolfsburg suchte das Loch in der Abwehr, während Frankfurt auf einen Konter lauerte. Das Spiel tröpfelte über weite Strecken der zweiten Hälfte ereignislos vor sich hin, da Wolfsburg in Ideenlosigkeit erstarrte und sich keine Chance gegen die gut stehende Frankfurter Abwehr erarbeiten konnte. Die Hessen ihrerseits waren bei ihren seltenen Kontern viel zu harmlos, um Jentzsch im VfL-Tor in Gefahr zu bringen. Selbst Standardsituationen brachten auf beiden Seiten keine Gefahr. Erst acht Minuten vor dem Ende brachte Friedhelm Funkel mit van Lent einen zweiten Strafraum-Stürmer, doch auch diese Maßnahme verpuffte. Durch diesen Sieg holte der VfL Wolfsburg tatsächlich die vorher anvisierten sieben Punkte aus den drei Spielen der englischen Woche und kann sich in der oberen Tabellenhälfte etablieren. Dagegen wurde Frankfurts Angriffsschwäche gegen keineswegs überzeugende Wolfsburger bestätigt. Nicht zuletzt deshalb hängen die Hessen auf einem Abstiegsplatz fest.