Beim VfB Stuttgart kam es im Vergleich zum 1:3 bei Werder Bremen zu folgenden personellen Änderungen: Meißner, Amanatidis und Tiffert ersetzten Mutzel, Soldo und Seitz. Bayerns Trainer Hitzfeld brachte nach dem 5:4 i. E. im DFB-Pokal gegen den FC Schalke 04 Zickler für Zé Roberto. Hargreaves begann an Stelle von Kuffour, Elber kam für Pizarro und Niko Kovac für Scholl.
Beide Teams begannen offensivfreudig, allerdings waren die Aktionen oft von Hektik geprägt, so dass ihnen die Präzision fehlte. Der VfB war die läuferisch stärkere Mannschaft, zeigte hohes Engagement und Zweikampfstärke. Die Bayern kombinierten nicht, agierten zu häufig mit langen Bällen, die meist den Adressaten nicht fanden. Chancen gab es weder hüben noch drüben. Die Münchner spielten zu pomadig, verschleppten das Tempo. Stuttgart erhöhte mit zunehmender Spieldauer den Druck und hatte nach 25 Minuten die erste echte Großchance des Spiels: Nach einer Ecke von links kam Meißner aus acht Metern zum Kopfball. Der Stuttgarter traf den Ball klasse, doch Kahn wehrte mit einer Super-Parade ab. Gerade aber, als Stuttgart immer stärker wurde und sich in der Hälfte der Münchner einnistete, setzten die Bayern zum Konter an. Elber zog nach Pass von Ballack rechts auf und davon, flankte präzise auf Zickler, der freistehend ohne Mühe aus sechs Metern einköpfte (30.). Und der Rekordmeister legte nach: Lizarazu flankte aus dem linken Halbfeld weit über Freund und Feind hinweg zu Santa Cruz, der den Ball herrlich annahm und mit links ins lange Eck einschoss (34.). Die Bayern ließen im Anschluss den VfB kommen, dem man den Schock über die zwei Gegentreffer anmerkte. Die Stuttgarter sahen sich nun einer noch massierteren FCB-Defensive gegenüber. Nach Balleroberung setzte der FCB auf schnelle Konter, die vor der Pause aber nichts mehr einbrachten. Stuttgart spielte nach dem Wechsel nicht mehr so stürmisch, versuchte die Angriffe kontrollierter zu gestalten. Bayern vernachlässigte die Defensivarbeit nicht, stand hinten kompakt, machte die Räume geschickt eng. Vorne war Elber die meiste Zeit einzige Spitze, Zickler und Santa Cruz sollten die Konter unterstützen. Es war wenig ansehnlich, was den Zuschauern geboten wurde. Stuttgart wirkte zunehmend rat- und ideenlos. Die Münchner gingen kein Risiko, warfen vor allem Routine und Cleverness in die Waagschale. Wie aus dem Nichts erhöhte der Tabellenführer in der 69. Minute: Doppelter Doppelpass von Ballack mit Santa Cruz. Letzterer zieht volley mit links aus 17 Metern ab, der Ball schlägt im linken Eck ein. Abgeklärt spielte der FC Bayern seinen fünften Punktspielsieg in Folge nach Hause. Stuttgart war gegen Ende vor allem um Schadensbegrenzung bemüht. Es war die erste Heimspielniederlage des VfB in dieser Saison. Hitzfelds Taktik, aus einer sattelfesten Defensive heraus auf Konter zu setzen, ging voll auf. Die engagierten Stuttgarter waren in ihren Mitteln zu beschränkt, um gegen die größere Routine und Cleverness des Rekordmeisters zum Erfolg zu kommen.