Nur rund 15.000 Zuschauer wollten nach drei 0:0-Partien endlich Tore im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion sehen. VfB-Trainer Magath vertraute der Mannschaft, die am sechsten Spieltag 2:0 in Wolfsburg gewonnen hatte. Gäste-Trainer Friedhelm Funkel nahm gegenüber dem 0:0 gegen Cottbus am letzten Wochenende eine Änderung in der Startaufstellung vor. Für Maul kam der zuletzt Gelb-gesperrte Rydlewicz wieder in die Mannschaft.
Der 7. Spieltag auf einen Blick
Bereits beim Anpfiff deutete Adhemar an, dass der VfB Stuttgart heute auf Torejagd gehen wollte. Den Anstoß schoss der Brasilianer bereits Richtung Rostocker Tor und hätte mit etwas Glück und mehr Präzision sogar erfolgreich sein können. Das Leder strich nur knapp über das Tor. Doch die Stuttgarter Mannschaft schien die Aufforderung nicht verstanden zu haben. Während Rostock in den Anfangsminuten sicher in der Defensive stand und nichts nach vorne unternahm, taten sich die VfB-Spieler schwer. den Ball vor das Rostocker Tor zu bringen. Nach gut zehn Minuten brachte Rostock den ersten Angriff zu Stande und erhielt nach einem Foul an di Salvo einen Freistoß aus 25 Metern in halblinker Position zugesprochen. Jakobsson hämmerte das Leder unhaltbar für Torhüter Hildebrand ins rechte obere Toreck der Stuttgarter. Der VfB brauchte ein paar Minuten, um sich von dem Schock zu erholen, übernahm dann aber die Initiative. Rostock hatte sich in die Defensive zurückgezogen, und Stuttgart kam zwangsläufig zu Torchancen. Doch Adhemar, Hleb, Balakov und vor allem Meißner schafften es nicht, den Ball trotz bester Gelegenheiten im Hansa-Tor unterzubringen. So schlichen die Stuttgarter mit hängenden Köpfen in die Pause. Ein kaum verändertes Bild auch anfangs der zweiten Hälfte. Stuttgart befand sich ständig im Vorwärtsgang, ließ jedoch beste Chancen ungenutzt. Sowohl Soldo als auch Adhemar konnten in aussichtsreicher Position das Tor nicht treffen. In der 53. Minute änderte sich der Charakter des Spiels grundlegend. Benken und Adhemar befanden sich im Rostocker Strafraum in einem Zweikampf, wobei Benken den Brasilianer leicht an der Hose zupfte. Adhemar kam trotzdem zum Torschuss, doch Schiedsrichter Keßler entschied zur Überraschung aller auf Strafstoß. Balakov verwandelte sicher ins rechte untere Toreck. In den folgenden Minuten nahm das Spiel an Härte und Hektik enorm zu. Binnen kürzester Zeit musste Keßler vier Gelbe, eine Gelb-Rote und eine Rote Karte zeigen. Zunächst wurde Bordon wegen wiederholten Foulspiels in der 59. Minute mit der Gelb-Roten Karte des Feldes verwiesen. Doch die numerische Überlegenheit für Rostock hielt nur für knappe fünf Minuten an. Zunächst wurde Lantz im Mittelkreis von Meißner gefoult, der dafür auch die Gelbe Karte erhielt. Doch Lantz ließ sich im Liegen zu einem Tritt gegen Meißner hinreißen. Daraufhin schickte ihn Schiedsrichter Keßler vorzeitig mit der Roten Karte zum Duschen. Doch in der Folgezeit schien Stuttgart den offensiven Faden etwas verloren zu haben. Torchancen blieben zunächst Mangelware. Erst in der Schlussphase erhöhte der VfB wieder den Druck. Nachdem Ganea in der 81. Minute schon eine hundertprozentige Chance vergeben hatte, machte er es in der 85. Minute besser. Von Soldo im Rostocker Strafraum angespielt, ließ Ganea mit einer Körpertäuschung gleich drei Rostocker Verteidiger stehen und Schober im Rostocker Tor mit einem Aufsetzer keine Abwehrchance. Der VfB Stuttgart hatte das Spiel gedreht, denn Schiedsrichter Keßler pfiff nach exakt 90 Minuten ab, ohne dass Rostock noch zu einer nennenswerten Torchance gekommen wäre.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend