Personal: Vier Änderungen beim BVB nach dem 4:0-Triumph über den AC Mailand: Für die gesperrten Lehmann und Amoroso (5. Gelbe), den verletzten Dede sowie Reuter kamen Laux, Evanilson, Addo und Kehl. Fünf neue Spieler bei 1860 München im Vergleich zum 4:2 gegen St. Pauli: Votava, Riseth, Dheedene, Max und Schroth begannen für den gelb-rot-gesperrten Weissenberger sowie Wiesinger, Bierofka, Agostino und Suker.
Taktik: Dortmund wie gewohnt in der Innenverteidigung ohne Absicherung. Davor räumte Oliseh ab, der deutlich tiefer postiert war als Kehl. Im Angriff rochierten um Mittelstürmer Koller (gegen Pfuderer) Addo und Ewerthon, die von Kurz und Tapalovic übergeben wurden.
Bei 1860 kehrte Libero Votava wieder zurück (und Häßler auf der Spielmacherposition), davor installierte Trainer Pacult einen dritten Decker. Riseth mühte sich zentral gegen Rosicky. Die Außenbahn links war defensiv besetzt mit Dheedene, rechts sollte Cerny Heinrichs Vorstöße vereiteln.
Spielverlauf: Weil Häßler zu Beginn zu viel Raum hatte, spielten die "Löwen" zunächst frech mit und gingen gar in Führung. Das aber war der Weckruf für die Borussia, die nun aggressiver attackierte und entschlossener nach vorne spielte. Besonders über die starke linke Seite, wo sich 1860 in der Rückwärtsbewegung oft in Unterzahl befand, weil Häßler nicht konsequent nach hinten half und Votava den so häufig freien Kehl nicht frühzeitig stellte. So drehte der BVB das Spiel und hätte schon zur Pause entscheidend führen können (Addo, Evanilson).
Pacult reagierte und beorderte Votava vor die Abwehr gegen Rosicky, Riseth übernahm Kehl. München kam nun zumindest wieder zu Offensivaktionen, wurde aber extrem anfällig für Konter, die (u. a.) Ewerthon und Metzelder unkonzentriert vergaben.
Fazit: Verdienter Sieg des überlegenen BVB, der aber wegen schlampiger Chancenverwertung bis zum Schluss zittern musste.
Von Thomas Hennecke, Jan Lustig und Martin Messerer