Personal: Borussen-Trainer Skibbe schickte gegenüber der Partie in München drei neue Spieler aufs Feld: Reuter (nach siebenwöchiger Pause), Freund und Salou ersetzten Feiersinger (Adduktorenzerrung), Baumann und Hengen. Hansa-Coach Lienen baute gegenüber dem 2:1- Sieg über Bremen zwei frische Kräfte ein: Holetschek und Dowe kamen für Fuchs und Bicanic zum Zug. Pamic (Sperre abgelaufen) nahm zunächst auf der Reservebank Platz.
Taktik· Bei Dortmund schlüpfte Reuter in die Liberorolle, Kohler (gegen Neuville) und Nijhuis (gegen Majak) deckten in fester Zuordnung. Auf den Halbpositionen sicherten Freund rechts und Nerlinger links ab. Hinter der Doppelspitze Salou und Chapuisat operierte mit großem Aktionsradius Möller. Rostock stellte dem BVB eine Dreierkette mit Weilandt als zentralem Glied entgegen. Rehmer und Gansauge verteidigten im Raum. Auf den Seiten schlossen Holetschek (links) und Lange (rechts) den Deckungsverband, wenn Ricken beziehungsweise Barbarez vorstießen.
Spielverlauf: Die Dortmunder entwickelten von Beginn an ein druckvolles und attraktives Spiel. Unter den Augen von DFB-Teamchef Erick Ribbeck trieb ein vor Spielfreude sprühender Möller immer wieder die Angriffe in die Rostocker Hälfte, wo ein stark defensiv eingestellter Gegner wartete. Am Anfang ging mehr über die rechte Seite der Borussia, wo Ricken und Freund öfter an den Schwungrädern drehten als links Barbarez und Nerlinger. Dort wurde es nur gefährlicher, wenn Möller von der Mitte auf die Seite auswich. Die Spitzen Chapuisat und Salou waren beweglich und zweikampfstark, aber besonders der Togolese agierte beim Abschluß überhastet. Trotz allem Elan gelang den Dortmundern nur ein Möller-Freistoßtor, aus dem Spiel heraus kam in der ersten Halbzeit nichts Zählbares. Die Rostocker lösten sich ein paarmal aus der Defensive, oft mit gutem Paßspiel über links durch Dowe und Holetschek, doch Hansa schaffte keine Torchance.
Durch den eingewechselten Pamic versprach sich Ewald Lienen mehr Offensivkraft. Majak wechselte nach links und Holetschek rutschte nach innen, um Möller zu kontrollieren. Dortmund nahm den in der ersten Halbzeit geknüpften Faden nach Wiederbeginn auf und drückte gegen die harmlosen Rostocker weiter aufs Tempo. Möller, Salou, Chapuisat und Ricken ließen aber beste Gelegenheiten aus, ehe Barbarez den Sieg sicherte.
Fazit: Dortmund spielte über weite Strecken drückend überlegen. Fast hätte sich der verschwenderische Umgang mit Chancen aber noch gerächt.
Es berichten Thomas Hennecke und Steffen Rohr