Bundesliga

SPIELBERICHT

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Personal: Bei den Berlinern kehrte Schmidt zurück ins zentrale defensive Mittelfeld, so daß Hartmann wieder "seine" linke Außenbahn einnahm. Mandreko blieb dafür draußen. Beim VfB standen Berthold (für Schneider) sowie Dordjevic im Team. Thiam rückte dafür auf die rechte Abwehrseite, während Spanring zunächst auf der Bank saß.

Taktik: Auf die gegnerische Viererkette wollten die Berliner mit einem vorgezogenen Wosz als Beinahe-Dritte-Spitze antworten. Die Praxis, siehe Spielverlauf, sah freilich anders aus. Bei den Schwaben agierte Zeyer, von Schmidt bewacht, als offensivster Mittelfeldspieler. Während Stuttgarts Spitzen Bobic (von Herzog) und Akpoborie (Sverrisson) in Manndeckung genommen wurden, erfreuten sich auf der Gegenseite Preetz und Aracic der ballorientierten Zonendeckung der schwäbischen Viererkette.

Spielverlauf: Zerfahren und unsicher wirkte der Start der Berliner, denen die VfB-Viererkette zunächst deutliche Kopfzerbrechen bereitete. Im Gegensatz zur taktischen Marschroute war Wosz eher selten vorne zu finden, um den Druck zu erhöhen. Statt dessen wich Herthas Spielmacher regelmäßig auf die linke oder rechte Seite aus. Typisch aber für Wosz: Beim vorentscheidenden Treffer von Aracic war eben er es, der zuvor mit einem Paß auf Tretschok die VfB- Abwehr aushebelte.

Zurück zur Anfangsphase. Insbesondere der Ex-Stuttgarter Herzog, der sich später als Bobic-Bewacher allerdings steigerte, trug mit einigen Ballverlusten nicht gerade zur Sicherheit in der Berliner Hintermannschaft bei. Schon hier deutete sich aber auch das eigentliche VfB-Problem an. Im Mittelfeld entwickelten die Außen Lisztes und Djordjevic kaum Druck, die Offensivlast trug weitgehend Zeyer allein.

Das mangelnde Zuspiel ließ vorne Bobic und Akpoborie noch schlechter aussehen, als es die beiden Angreifer ohnehin schon taten. Herthas Abwehr stand zudem später immer kompakter, so daß VfB-Möglichkeiten endgültig Seltenheitswert besaßen. Mit dem abseitsverdächtigen Tor von Aracic sowie dem irregulären Hand-Treffer von Neuendorf fiel dann endgültig der Vorhang.

Fazit: Der Berliner Sieg war insgesamt verdient, angesichts der irregulären Treffer aber auch glücklich. Stuttgart scheiterte hingegen letztlich an der enttäuschenden Offensive.

Es berichtet Ralf Canal