Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

KSC-Trainer Schäfer mußte sein Team kurzfristig umbauen. Für Régis, der sich im Abschlußtraining einen Muskelfaserriß im linken Oberschenkel zuzog, kehrte Hengen auf die Liberoposition zurück. Er hatte wegen eines Kapselrisses im Sprunggelenk zweieinhalb Wochen pausieren müssen. Gilewicz stürmte für Dundee, der mit einer Bronchitis das Bett hütete. Auch 1860 wartete mit zwei personellen Veränderungen auf. Der erstmals spielberechtigte Neuzugang Ouakili kam für Agostino ins Team, statt Fach (Muskelfaserriß im Oberschenkel) spielte Bender. Fachs Liberopart übernahm wie schon nach dessen verletzungsbedingten Ausscheidens gegen Stuttgart (1:3) Jeremies. Kientz, der vor einer Woche Balakov bewachte hatte, kehrte auf die angestammte Manndekerposition zurück, Bender agierte im linken Mittelfeld. Dort wechselte er sich auf der Halbposition mit Heldt, der auf der Außenbahn rauf und runter lief, in der Defensive und Offensive ab. Das Hauptaugenmerk lag aber wie bei allen anderen Feldspielern auf der Verteidigung. Schäfer und Lorant verordneten ihren Spielern eine klare Zuordnung. Selbst im Mittelfeld hatten die Akteure einen festen Gegenspieler. So wich Bender Reich nicht von den Fersen, Heldt hatte es mit Keller zu tun. KSC-Regisseur Häßler wurde von Stevic weitgehend abgemeldet. Auch Ouakili, der als hängende Spitze sein Debüt gab, gelang es angesichts der Bewachung von Ritter kaum, Akzente in der Offensive zu setzen. Weder Schäfer noch Lorant unternahmen den Versuch, durch taktische Umstellungen Dynamik in die statische Partie zu bringen. Die destruktive Spielweise beider Mannschaften drückten dem Spiel einen Stempel auf. Die einen (dem KSC steckten noch die 120 Minuten von Moskau in den Knochen) konnten nicht, die anderen (München bewegte sich in Ballbesitz nur mit wenigen Spielern nach vorn) wollten nicht. Angriffe über mehrere Stationen hatten Seltenheitswert. In der Regel landete der Ball spätestens nach dem zweiten Abspiel beim Gegner. Die Flügel (Keller und Bäumer auf Karlsruher Seite, Cerny und Heldt bei 1860) lahmten oft. Die Szene, als Borimirov in der 80. Minute wegen eines falschen Einwurfs den KSC in Ballbesitz brachte, besaß Symbolcharakter. Nur aufgrund der befriedigenden bis ausreichenden Abwehr- und Laufleistungen verhinderten die Spieler einen mangelhaften Notenschnitt, wie ihn das Spiel angesichts eines Unterhaltungswertes, der gegen Null tendierte, verdient hat. Von Kreativität und Offensivdrang war äußerst wenig zu sehen. Eine Gesamtleistung weit unter dem Durchschnitt führt dazu, daß kein Akteur das Prädikat "Spieler des Spiels" verdient.