Von Anfang an taten sich die Frankfurter gegen gut stehende Franken sehr schwer. Es war nicht das offensive Spiel, das man sonst von der Veh-Elf gewohnt ist, Großchancen im ersten Durchgang: Fehlanzeige. Nach anfänglichem Abtasten der Nürnberger wurden sie nach vorne hin immer gefährlicher und es entwickelte sich zu folgendem Duell: Trapp gegen Nürnberg.
Doch der junge Frankfurter Keeper blieb bei allen Großchancen der Gäste der Sieger, vereitelte Tormöglichkeiten durch Frantz, Pekhart und Pinola mit riesigen Reflexen. "Kevin Trapp! Kevin Trapp!", hallte es von den Rängen. Ja, Kevin Trapp ist angekommen in Frankfurt, die Fans wissen um seine Qualitäten- und das nicht erst seit gestern. Schon die ganze Saison ist Kevin Trapp der große Rückhalt und hielt bereits den einen oder anderen Punkt fest. Außerdem strahlt er mit seinen 21 Jahren schon eine große Ruhe aus, die sich oft auf die nicht immer sattelfeste Frankfurter Abwehr positiv auswirkt. Und man darf nicht vergessen, dass Trapp der erste Torhüter am Main ist, der es über längere Zeit geschafft hat Eintracht Legende und Publikumsliebling Oka Nikolov aus dem Tor zu verdrängen.
Auch in der zweiten Hälfte änderte sich das Bild kaum. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Willige Frankfurter bissen sich an der wirklich hervorragenden Verteidigung der Nürnberger die Zähne aus, dadurch entstanden Lücken in der Frankfurter Defensive und diese Räume nutzten die Nürnberger- besser gesagt versuchten sie zu nutzen, denn abermals war es der der Schlussmann der Hessen, der dies zu verhindern wusste. Und selbst bei seiner einzigen Unsicherheit in der 88. Minute, als er den Ball nach vorne abprallen ließ, machte er seinen Fehler wieder gut und reagierte gegen Polter im Eins-gegen-Eins sensationell.
Bei solch starken Leistungen fragt man sich natürlich auch, wann Trapp das erste Mal für die Deutsche Nationalmannschaft spielen darf. Er ist seit einiger Zeit in der U21 wieder gesetzt, doch Deutschland ist das Land der Torhüter, die Konkurrenz ist nicht gerade klein. Dennoch gehört der Frankfurter Keeper zu den Besten der Liga. Armin Veh sagte nach dem Spiel auf der Pressekonferenz: "Neuer ist auch noch keine 35 Jahre, aber Kevin ist keine Eintagsfliege. Natürlich ist er einer der Besten - für mich ist er sogar der Allerbeste!" 1,5 Millionen Ablöse kostete Trapp, der von Kaiserslautern kam- für die Hessen viel Geld. Doch mit jeder einzelnen Parade zahlt Kevin Trapp das Geld das Stück für Stück zurück. Er ist ein Torhüter für die Zukunft, ganz klar. Und wenn er weiter so gut hält, wird auch Joachim Löw irgendwann nicht mehr um ihn herumkommen!
Luca Steinbeck (15)