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Domenico Tedesco: Videobeweis ist keine Mathematik - Zwei Entscheidungen führen zu Irritationen in Gladbach

Zwei Entscheidungen führen zu Irritationen in Gladbach

Tedesco: Videobeweis ist keine Mathematik

Domenico Tedescos Worte zum Videobeweis: "Es liegt im Auge des Betrachters."

Domenico Tedescos Worte zum Videobeweis: "Es liegt im Auge des Betrachters." imago

Hochverdient brachte Christoph Kramer seine Fohlenelf am Samstagabend beim 1:1 gegen Schalke 04 in Front - und dann erhöhte Lars Stindl auf 2:0. Doch genau dieser Treffer zählte nicht, weil Referee Sascha Stegemann den Videobeweis bemühte. Dort kam raus - ja was eigentlich? Denn der Gladbacher Kapitän stand nach dem vorhergegangenen Lattenkracher von Vincenzo Grifo vielleicht minimal im Abseits. Ob das Schiedsrichtergespann aber dieses Szene ahndete oder die Stindl-Abseitsposition wenige Spielzüge vor diesem vermeintlichen 2:0. Nicht geklärt.

Und nicht die einzige verwirrende Szene an diesem Abend: Denn nach einem klaren Foul von Naldo an Stindl zeigte Referee Stegemann ohne Zweifel auf den Punkt. Der Elfmeter wurde aber zurückgenommen, weil kurz vorher Oscar Wendt seinen Gegenspieler Daniel Caligiuri regelwidrig stoppte. Eine umstrittene Entscheidung, weil dieses einige Sekunden vor der Elfmeterszene getätigte Foul als Grundlage für den Videobeweis herangezogen wurde. Das sorgte für mächtig Verwirrung - beim Zuschauer, bei den Spielern und beiden Trainern.

Spielersteckbrief Vestergaard
Vestergaard

Vestergaard Jannik

Spielersteckbrief Stindl
Stindl

Stindl Lars

Spielersteckbrief Naldo
Naldo

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Spielersteckbrief Elvedi
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Elvedi Nico

Trainersteckbrief Hecking
Hecking

Hecking Dieter

Trainersteckbrief Tedesco
Tedesco

Tedesco Domenico

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Beim Videobeweis Aktionen zurückgehen? Hecking hält's "für bedenklich"

"Für mich ist das kein Foul. Daniel Caligiuri wollte das Foul provozieren. Der Schiedsrichter hat das für mich (live im Spiel; Anm.d.Red.) richtig entschieden", stieg Gladbachs Trainer Dieter Hecking gegenüber "Sky" in die Kritik mit ein. Vor allem die Entscheidung, dass bei der Bewertung der Elfmetersituation ein Vergehen berücksichtigt wurde, das schon länger zurücklag, stieß dem 53-Jährigen sauer auf: "Dann zu einer Aktion 15 Sekunden später zurück zu gehen, halte ich für bedenklich."

Dieter Hecking

War mit der Durchführung des Videobeweises beim 1:1 gegen Schalke nicht ganz einverstanden: BMG-Coach Dieter Hecking. imago

Heckings Gegenüber Domenico Tedesco hatte derweil eine eigene Sichtweise - die das aktuelle Videobeweis-Chaos relativ gut zusammenfasst: "Es ist schwierig. Vergangene Woche haben wir zum Beispiel (beim 2:2 gegen Köln ; Anm.d.Red.) durch den Videobeweis einen Elfmeter gegen uns bekommen. Das ist im Grunde wie ein Deutschaufsatz, es liegt im Auge des Betrachters - nicht wie bei Mathe."

Schiedsrichter Stegemann stellte sich nach dem Spiel ebenfalls - wenngleich er nur zur zweiten Aktion Stellung bezog: "Auf dem Spielfeld war es für mich ein grenzwertiger Zweikampf, der aber noch im Rahmen des Vertretbaren lag, ihn weiterlaufen zu lassen. Daraufhin hat der Videoassistent Kontakt aufgenommen und mir mitgeteilt, dass das ein Foul an Caligiuri gewesen sei. Ich bin daraufhin in die Review Area gegangen und habe mir die Situation angesehen. Dort hatte ich natürlich einen anderen Blickwinkel wie auf dem Spielfeld. Ich bin dann auch zur Erkenntnis gekommen, dass es wie vom Videoassistenten erwähnt ein klares Foul an Caligiuri war."

"Das Los eines Abwehrspielers"

Spielbericht

Ärger hin und her - letztlich waren die Hausherren mit dem 1:1 durchaus zufrieden, denn nach dem Eigentor vergab zum Beispiel Schalke-Joker Guido Burgstaller noch zwei große Chancen aufs 2:1. "Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft. In der zweiten Hälfte war es ein offener Schlagabtausch", empfand Hecking. Unglücksrabe Vestergaard haderte dennoch mit seinem Eigentor - zumal in dieser Aktion in seinem Rücken kein einziger Gegenspieler weit und breit zu finden war: "Das ist das Los eines Abwehrspielers, aber ich hatte das Gefühl, ich musste in der Situation dort hingehen. Es ist natürlich ärgerlich, weil wir ansonsten ein gutes Spiel gemacht haben."

mag

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - FC Schalke 04