Meister Juventus Turin ( 0:3 beim FC Barcelona ), Vizemeister Roma ( 0:0 gegen Atletico Madrid ) und Napoli ( 1:2 bei Schachtar Donezk ) verkauften sich am 1. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase mehr schlecht als recht.
Ganz im Gegensatz zu den drei Vertretern im UEFA-Schwesternwettbewerb, der Europa League: Milan ( 5:1 bei Austria Wien ), das 2016/17er Überraschungsteam Atalanta Bergamo ( 3:0 gegen Everton ) sowie Lazio Rom ( 3:2 in Arnhem ) verbuchten Dreier zum Auftakt der Gruppenphase.
Serie A - 4. Spieltag
Serie A - Tabelle
Serie A - Torjäger 2017/18
Spielersteckbrief G. Higuain
Spielersteckbrief Calhanoglu
Calhanoglu selbstbewusst
Vor allem die Mailänder wussten dabei immens zu überzeugen: Das personell stark aufgerüstete Team von Trainer Vincenzo Montella war nach einem fabelhaften Saisonstart (fünf Pflichtspielsiege in Serie bei einem Torverhältnis von 13:0) zuletzt ein klein wenig ins Straucheln geraten (2:1 gegen Cagliari, 1:4 bei Lazio). Doch mit dem 5:1 in Wien meldeten sich die Rossoneri eindrucksvoll auf der Siegerstraße zurück - und dürften demnach auch mit breiter Brust ins kommende Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen Udine gehen.
Obwohl Montella immer noch an der richtigen Taktik und an der perfekten Aufstellung tüftelt: 4-3-3, 3-4-2-1 oder 3-5-2 mit Abwehrboss Leonardo Bonucci im Zentrum - die Rolle, die der italienische Nationalspieler und Milan-Kapitän bestens aus jahrelangen Juve-Zeiten kennt? Hakan Calhanoglu im offensiven Mittelfeld? André Silva (Dreierpack in der EL, erster Milan-Dreierpacker in Europa seit Kaka im Jahr 2006) im Sturm neben Nikola Kalinic oder Jungspund Patrick Cutrone (19)? Alles noch nicht in Stein gemeißelt. Der ehemalige Leverkusener, Hamburger und Karlsruher Calhanoglu findet aber: "Ich glaube, ich habe gezeigt, dass ich es kann." Worte, die offenbar gefruchtet haben: In der Europa League stand der Türke nach dem 1:4 in Rom wieder in der Startelf, erzielte dabei einen Treffer und bereitete außerdem zwei weitere Tore vor.
Nach Mittelfinger-Eklat: Higuain im Fokus
Ebenfalls am Sonntag zur Mittagszeit (12.30 Uhr, Gastspiel in Sassuolo) ist Serienmeister Juventus Turin im Einsatz. Die Alte Dame hat bislang noch nicht vollends überzeugt: Nach dem 3:0-Ligaauftakt gegen Cagliari mühten sich die Bianconeri zu einem 4:2 nach 0:2-Rückstand bei CFC Genua, ehe erst mit der Hereinnahme von Star-Angreifer Paulo Dybala jüngst ein 3:0 gegen Chievo Verona heraussprang. Das 0:3 bei Barça in der Königsklasse zeigte derweil auf, dass mit Aderlass wenig gegen die ganz Großen gehen könnte - denn im Camp Nou fehlten Abwehrboss Giorgio Chiellini, Weltmeister Sami Khedira und auch der unangenehme Stürmer Mario Mandzukic.
Die Wut stieg in ihm höher und höher in Barcelona: Gonzalo Higuain wurde von den Barça-Fans abermals verhöhnt. imago
Auf dem Feld stand dagegen Gonzalo Higuain - und der Argentinier wurde von den FCB-Fans gnadenlos ausgepfiffen. Ein "handfester" Eklat folgte: "El Pipita" zeigte der Anhängerschaft der Katalanen den Mittelfinger. Higuain, der von 2007 bis 2013 für Barça-Erzrivale Real Madrid gespielt hatte, war zuvor bei nahezu jeder Ballberührung von den Rängen verhöhnt worden. Der Stürmer hatte sich in der 87. Minute beim Gang zur Ersatzbank hinreißen lassen.
Bitter: Auch in seinem zwölften Duell mit Barcelona hatte der 29-Jährige (zwei Serie-A-Saisontore bislang) keinen einzigen Treffer erzielen können. Außerdem drohte ihm sogar eine Strafe durch die UEFA - was aber nicht passieren wird. Das Board ermittelt nicht. Trotzdem steht der Nationalspieler am Wochenende natürlich besonders im Fokus - Tore helfen dabei bekanntlich. Für Higuain keine besondere Bürde: "Es ist eher eine Pflicht. Als Stürmer ist es normal, Tore zu erzielen." Vom Druck, der als Torjäger im Allgemeinen auf ihm lastet, versuche er sich wenig beeinflussen zu lassen. Sassuolo kann also kommen...
Roma auch wieder in der Serie A in der Pflicht
Von den Champions-League-Klubs erreichte immerhin die Roma ein ordentliches 0:0 gegen Atletico Madrid, auch wenn die Giallorossi in einer durchwachsenen zweiten Halbzeit nur haarscharf an einer Niederlage vorbeischrammten und das Ergebnis letzten Endes dem starken Torwart Alisson Becker (24) zu verdanken hatten. In der Liga geht es nun nach zwei Wochen wieder weiter - am Samstag gegen Aufsteiger Hellas Verona. Das jüngste Duell bei Sampdoria Genua war bekanntlich den Unwettern zum Opfer gefallen. Keine Frage im Duell mit dem Rückkehrer: Ein Sieg ist für die Hauptstädter Pflicht, mit einer weiteren Niederlage (bislang nur drei Punkte) könnte der Rückstand nach ganz oben bereits deutlich anwachsen.
