Bundesliga

Der Hintergrund zum Bobadilla-Deal

Freigabe-Poker um den Stürmer

Der Hintergrund zum Bobadilla-Deal

Darf Neuzugang Raul Bobadilla in Augsburg nicht einsetzen: Gladbachs Coach Dieter Hecking.

Darf Neuzugang Raul Bobadilla in Augsburg nicht einsetzen: Gladbachs Coach Dieter Hecking. imago

Auswärtsfahrten zum FC Augsburg waren für die Borussen in der Vergangenheit alles andere als Vergnügungsreisen. In sechs Spielzeiten bejubelten die Fohlen nicht einen einzigen Sieg, sondern mussten sich im besten Fall mit einem Unentschieden (drei insgesamt) zufriedengeben. "Augsburg war bisher kein gutes Pflaster für uns. Es ist ein sehr enges und kompaktes Stadion, dazu hat uns oft die aggressive Spielweise der Augsburger vor Probleme gestellt", sagt Max Eberl und peilt in diesem Jahr den heiß ersehnten ersten Dreier an: "Irgendwann reißt jede Serie einmal, und wir werden alles dran setzen, dass es im besten Fall schon am Samstag passiert."

Dass Raul Bobadilla die Fahrt in seine alte Heimat nicht mitmachen wird, ist seit gestern bekannt (der kicker berichtete) . Der Stürmer, der seit August 2013 in Augsburg unter Vertrag stand, fehlt im Gladbacher Kader, "dem FCA", so Eberl, "war es sehr wichtig, dass ihr früherer Publikumsliebling nicht im ersten Heimspiel gegen sie aufläuft. Wir haben diesem Wunsch entsprochen."

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Der kicker kennt allerdings noch einen weiteren Hintergrund: Die Augsburger wollten Bobadilla ohne diese Zusatzvereinbarung erst nach dem direkten Duell am kommenden Samstag freigeben - somit hätte der Angreifer den Borussen im Derby gegen den 1. FC Köln gefehlt. Der entscheidende Punkt für Eberl, sich auf eine Ausnahme einzulassen. Normalerweise ist der Gladbacher Macher nämlich ein strikter Gegner solcher Zusatzklauseln und bleibt in solchen Fällen auch hart in den Verhandlungen. Eberl bestätigt auf kicker-Nachfrage: "Die Alternative wäre gewesen, dass Raul erst nach dem Augsburg-Spiel zu uns stößt. Aber uns war wichtig, dass er uns schon gegen Köln zur Verfügung steht und im Derby helfen kann."

Was Bobadilla trotz seiner kurzen Einsatzzeit auch tat: Nach seiner Einwechslung in der 88. Minute half er im Laufe der über vierminütigen Nachspielzeit gegen die drückenden Kölner tatkräftig mit, das 1:0 ins Ziel zu retten. Bobadilla hielt mehrfach den Ball in der Spitze und hätte bei einer Großchance sogar das erlösende zweite Tor machen können. Die Rechnung ging also auf - auch der 30-Jährige war ein Faktor, warum die Fohlenelf den Derbysieg nach Hause bringen konnte.

Jan Lustig

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