Da bis auf Anderson (Reha nach Knie-OP) alle Kandidaten weitgehend fit und in starker Form sind, hat er die freie Auswahl. Oder anders formuliert: Ein Luxusproblem.
"Ich kann spielen." Marco Russ ist wie erwartet nach auskurierter Innenbanddehnung im rechten Knie einsatzfähig. Gleiches gilt für Carlos Zambrano, der trotz eines dreifachen Rippenbruchs dank eines Karbonpanzers grünes Licht für sein Comeback gibt: "Ich kann auch mit Schmerzen spielen." Sollte sich der Eintracht-Trainer für Zambrano und Russ entscheiden, müsste David Abraham wie schon in Stuttgart (4:1) auf die Bank. Für den Neuzugang spricht, dass er in dem Team stand, das den 1. FC Köln in einem Sturmlauf mit 6:2 überrannte. Vom Wehwehchen, leichten muskulären Problemen zu Wochenbeginn, will er sich jedenfalls nicht stoppen lassen auf dem Weg zur Stammkraft.
Hamburg ist ein gutes Pflaster für die Eintracht
Beim HSV strebt Frankfurt nicht nur den dritten Sieg in Serie an, sondern zudem das Fortsetzen der Erfolgsstory im Volksparkstadion. Seit dem Wiederaufstieg 2012 ist die Eintracht in sechs Bundesligaspielen (vier Siege, zwei Remis) gegen Hamburg ungeschlagen.
Apropos Serie. Dass Veh als Trainer des HSV, bei dem er im März 2011 schon wieder gehen musste, den Startrekord seit 2010 hält, registriert der Eintracht-Coach äußerst amüsiert: "Acht Punkte aus fünf Spielen als Startrekord ist ja auch eine riesen Leistung . . ."
Seit drei Jahren erfolgreich in Duellen mit dem HSV ist die Eintracht mit unterschiedlichen Aufstellungen in der Abwehrzentrale. Bei den dreifachen Punktgewinnen in der Saison 2012/13 (3:2, 2:0) bildeten Zambrano und Anderson ein Duo, bei den Punkteteilungen im Spieljahr darauf setzte Veh im Heimspiel (2:2) auf Anderson an der Seite von Zambrano, im Rückspiel auf Zambrano und Alexander Madlung, der beim 1:1 sogar zur Führung getroffen hatte. Unter Thomas Schaaf im Vorjahr war Marco Russ bei den 2:1-Triumphen gesetzt, hieß dessen Partner einmal Anderson, das andere Mal Madlung.
Dass Veh diesmal die Qual der Wahl auf der Schlüsselposition Innenverteidigung hat, dürfte eher ein Vor- als ein Nachteil sein. Egal, ob nun Zambrano, Russ oder Abraham zuschauen muss.