2. Bundesliga

Trotz Turbulenzen: Polak hat noch lange nicht genug

Nürnbergs Leitwolf träumt von der Bundesliga

Trotz Turbulenzen: Polak hat noch lange nicht genug

Jan Polak träumt von einer Rückkehr in die Bundesliga mit dem FCN.

Jan Polak träumt von einer Rückkehr in die Bundesliga mit dem FCN. imago

Nach sieben Jahren beim belgischen RSC Anderlecht und beim VfL Wolfsburg war der Tscheche im Juli 2014 zum 1. FC Nürnberg zurückgekehrt, dem Verein, mit dem er 2007 mit dem DFB-Pokalsieg seinen einzigen Titel im deutschen Profifußball errungen hatte. Kurz vor dem Saisonauftakt kürte ihn Trainer Valerien Ismael zum neuen Kapitän, doch schon im ersten Saisonspiel gegen Aue zog sich Polak einen Rippenbruch zu, unter dessen Folgen er und die gesamte Mannschaft lange zu leiden hatte.

Ohne den Taktgeber im Mittelfeld und später mit einem weit unter Form auftretenden Spielführer rückte das von der Vereinsführung ausgegebene Saisonziel "direkter Wiederaufstieg" schnell außer Reichweite. Es folgten ein Trainerwechsel, Querelen und permanente Unruhen in der Führungsetage, ein kurzes sportliches Zwischenhoch unmittelbar vor und nach der Winterpause, Diskussionen und Spekulationen um die wirtschaftliche Lage des Vereins, sieben Spiele ohne Sieg, die sogar so etwas wie Abstiegsangst auslösten am Valznerweiher, und schließlich, am vergangenen Freitag, ohne den verletzten Polak ein 2:0-Sieg gegen Sandhausen, der die Wogen bis auf weiteres geglättet hat. "Eine Befreiung" nennt der Tscheche den Erfolg gegen den SVS, "den haben wir dringend gebraucht".

Natürlich wäre es ein Traum von mir, mit dem FCN noch einmal in der Bundesliga zu spielen.

Jan Polak

In den verbleibenden vier Begegnungen gelte es nun, eine aufregende und zugleich enttäuschende Saison zu einem versöhnlichen Ende zu bringen. Am Montag etwa, in der Partie bei Spitzenreiter FC Ingolstadt, "wollen wir dafür sorgen, dass die Ingolstädter die Aufstiegsfeier noch einmal verschieben müssen". Den Sprung in die Bundesliga freilich habe sich der FCI verdient, "sie haben eine bärenstarke Runde gespielt".

Nummer 18 muss nicht das Ende bedeuten

Gleiches erhofft sich Polak, dessen Einsatz am Montag wegen seiner Muskelverletzung noch nicht gesichert ist, auch von "seinem" 1. FC Nürnberg – in der neuen Saison. Eine gute Mannschaft müsse wachsen, erklärt er, schon 2015/16 könne der Club "wesentlich mehr erreichen als diesmal, wenn wir zusammenbleiben und einige Verstärkungen hinzukommen."

Bis zum 30. Juni 2016 läuft Polaks Vertrag in Nürnberg. Seine im Juli beginnende 18. Saison als Fußballprofi aber muss noch lange nicht die letzte sein. "Natürlich", sagt er, "wäre es ein Traum von mir, mit dem FCN noch einmal in der Bundesliga zu spielen."

Harald Kaiser