Die Stimmung nach dem erst dritten Auswärtssieg des FCK in dieser Saison war ausgelassen wie lange nicht mehr in einem fremden Stadion. Die rund 2000 mitgereisten Lautern-Fans feierten ihre Mannschaft noch lange nach dem Schlusspfiff, die Profis kamen teilweise mit Handtuch und Badelatschen bekleidet nach dem Duschen nochmals auf den Rasen. "Das macht Spaß, wir genießen es", sagte Michael Schulze, der Vorbereiter des 1:0 durch Simon Zoller (31.), dem klubeigenen FCK-TV. Beflügelt von der Euphorie des Sieges und einer auch persönlich guten Leistung interviewte Kerem Demirbay die Kollegen. Der erste Gesprächspartner, Marius Müller, ließ zunächst seinen Gefühlen freien Lauf: "Wahnsinn, einfach geil."
Danach lieferte der Torwart jedoch eine ernsthafte Analyse des Spiels: "Wir haben nicht so überragend gespielt, konnten unser Spiel nicht so aufziehen wie sonst. Dafür haben wir alle gekämpft, verdient gewonnen, obwohl die anderen vielleicht die größeren Chancen hatten." Bis auf den Kopfball von Michael Gregoritsch, der hauchdünn am linken Pfosten vorbeistrich (27.) verzeichneten die insgesamt gut dagegen haltenden Bochumer jedoch keine wirklich zwingenden Gelegenheiten. Müller parierte darüberhinaus einige nicht ungefährliche Freistöße.
Spielersteckbrief Zoller
Spielersteckbrief P. Hofmann
Trainersteckbrief Runjaic
Wir freuen uns riesig über die drei Punkte.
Kosta Runjaic
Die Lauterer machten es deutlich besser, schlugen durch Hofmann (76.), der im Interview mit Demirbay erst Klamauk machte und dann schnell wieder verschwand, zum zweiten Mal eiskalt zu. Nur Alexander Ring ließ kurz vor Schluss noch eine Riesenchance aufs 3:0 liegen (86.) – geschenkt. Demirbay und Müller waren sich einig, als sie sich über einen "wichtigen Auswärtssieg" freuten. Auch Trainer Runjaic war "stolz und glücklich nach einer anstrengenden Woche". Er sah "ein enges, spannendes Spiel" mit dem glücklicheren Ende für sein Team. "Wir freuen uns riesig über die drei Punkte."
Diese garantierten Rang zwei für Lautern, mit vier Punkten Vorsprung auf den nächsten Gegner Darmstadt. Die "Lilien" tauschten durch ihre 1:2-Niederlage in Leipzig und den 2:1-Erfolg des Karlsruher SC am Samstag mit den Badenern die Plätze, die mit nur zwei Zählern Abstand den Pfälzern auf den Fersen bleiben. Das kann der guten Stimmung beim FCK aber kaum etwas anhaben.
