Knappmann ist wegen seiner Körpergröße von 1,95 Meter, seiner bulligen Statur, aber auch wegen eines markanten Glatzkopfs nur schwer zu übersehen. Nicht ungerne steht der 33-jährige Torjäger, der bei bislang 143 Einsätzen in der Regionalliga West bereits 75 Treffer erzielt hat, im Mittelpunkt, gefällt sich auch durchaus in seiner Rolle als Reizfigur.
Am Montagabend (19.30 Uhr) werden fast unweigerlich fast alle Augen auf ihn gerichtet sein, wenn sein SV Rödinghausen, der vor fünf Jahren noch in der Kreisliga kickte, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Deutschen Meister von 1955 empfängt. Noch in der Hinserie der abgelaufenen Spielzeit ging Knappmann für die Essener auf Torejagd, ehe er nach nur 15 Einsätzen und fünf Toren - halb freiwillig, halb gedrängt - in der Winterpause seine Koffer packte, um beim SVR anzuheuern. Es ist für Knappmann bereits der 19. Verein und die insgesamt 21. Station seiner Karriere.
"Ich hatte mich eigentlich auf ein längeres Engagement in Essen eingestellt. Schade, dass es nicht gepasst hat", sagt Knappmann nüchtern und bezeichnet seinen Ex-Verein wegen der treuen Anhänger nach wie vor als das "Nonplusultra" der Liga. "Deshalb hoffe ich auch darauf, dass möglichst viele RWE-Fans den Weg nach Rödinghausen auf sich nehmen und für eine klasse Atmosphäre sorgen. Schließlich haben die Essener mit ihrem Sieg gegen Viktoria Köln beste Werbung betrieben und die Liga wieder spannend gemacht", so der SVR-Stürmer.
Wir stehen in der Tabelle vor RWE. Das soll auch nach dem Spiel so sein.
SVR-Stürmer Christian Knappmann vor dem Treffen mit seinem Ex-Klub Essen
Knappmann selbst sprüht vor dem Duell mit Essen schon vor Ehrgeiz: "Wir sind zu Hause ungeschlagen und stehen in der Tabelle vor RWE. Das soll möglichst auch nach dem heutigen Spiel so sein. Wir haben in dieser Saison als Aufsteiger schon einige Ausrufezeichen gesetzt. Größenwahnsinnig werden wir deshalb aber ganz bestimmt nicht."
Für die ungewöhnliche Ansetzung am Montagabend sorgte der 34. Zwiebelmarkt im benachbarten Bünde. Durch dieses von Donnerstag bis Sonntag andauernde Volksfest sah sich die Polizei nicht in der Lage, gleichzeitig auch noch in Rödinghausen für Sicherheit zu sorgen. Ein Protest von RWE-Anhängern beim Verband gegen den Termin verlief ergebnislos.
Ralf Debat