Bundesliga

Bayer und de Bruyne in der finalen Poker-Phase

Leverkusen: Gespräche laufen seit Montag

Bayer und de Bruyne in der finalen Poker-Phase

Kevin de Bruyne kommt im Chelsea-Trikot zu selten zum Zug. Leverkusen buhlt intensivst um den Belgier.

Kevin de Bruyne kommt im Chelsea-Trikot zu selten zum Zug. Leverkusen buhlt intensivst um den Belgier. Getty Images

Das Lockmittel für den belgischen Internationalen heißt Spielpraxis. Dies ist eine klare Forderung des belgischen Nationaltrainers Marc Wilmots an seine Auswahlspieler, wenn sie bei der Weltmeisterschaft im kommenden Sommer in Brasilien dabei sein wollen.

Beim FC Chelsea stehen in der Bilanz des 22-jährigen Mittelfeldspielers 132 Minuten Premier League und 26 Minuten als Einwechselspieler in der Champions League. Insofern wäre der Belgier im Falle eines Zustandekommens des Transfers für die beiden Achtelfinal-Partien der Leverkusener gegen Paris St. Germain gesperrt.

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Allerdings hätte de Bruyne 17 Rückrundenspiele in der Bundesliga beim Tabellenzweiten Zeit, sich in WM-Form zu bringen. Eine reizvolle Aussicht für einen, der sich schon einmal in der Bundesliga sehr gut zurecht fand. Sein Gastspiel bei Werder Bremen war trotz einer schwierigen Saison 2012/13 und dem Fast-Abstieg mit zehn Treffern und neun Torvorlagen bei insgesamt 33 Ligaspielen eine gelungene Sache.

Will mit Belgien bei der WM glänzen: Kevin de Bruyne.

Will mit Belgien bei der WM glänzen: Kevin de Bruyne. Getty Images

Neben Leverkusen werben auch andere Bundesligisten um den torgefährlichen Mittelfeldmann, der bislang 19-mal für die belgische Nationalmannschaft auflief. Sportlich bietet die Werkself gegenüber Mit-Interessenten wie Gladbach, Schalke und Wolfsburg die beste Perspektive, weil die Qualifikation für die Champions League bei acht Punkten Vorsprung auf Rang fünf, anders als bei der Konkurrenz, höchst wahrscheinlich ist. Mit diesem Pfund könnte trotz der jüngsten Schwächephase einzig Borussia Dortmund wuchern. Doch das im Sommer noch so heiße Interesse des BVB soll stark abgekühlt sein.

Ins 4-3-3-System von Bayer-Coach Sami Hyypiä würde de Bruyne bestens passen – seine Stärken kommen am besten aus einer hängenden, zentralen Offensivposition zum Tragen. Und: Da der Abschied des pfeilschnellen Sidney Sam (25) zum Saisonende als beschlossen gilt, wäre diese Lücke geschlossen, bevor sie überhaupt aufgerissen wäre. Vorausgesetzt Chelsea würde einem Leihgeschäft über eineinhalb Jahre zustimmen oder würde de Bruyne gar verkaufen, was beim Spieler wohl auch die bevorzugte Variante wäre. Die Londoner würden für de Bruyne eine Ablöse von 15 bis 20 Millionen Euro aufrufen - eine Summe, die Bayer trotz eines Transferüberschusses von 15 Millionen Euro und garantierten Champions-League-Einnahmen von rund 23 Millionen Euro nicht ohne ein Zucken zahlen würde.

Neben dem Gesprächsthema de Bruyne können die Bayer-Verantwortlichen bei den Verhandlungsführern der Blues auch abklopfen, wie die Chancen stehen, den Linksverteidiger Patrick van Anholt (23) im Winter loszueisen. Der niederländische Nationalspieler wurde, wie der kicker exklusiv berichtete, intensiv gescoutet und steht oben auf Bayers Liste. Van Anholt hat bei Chelsea einen laufenden Kontrakt bis 2015 und ist derzeit an den niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim ausgeliehen.