Bundesliga

Florian Kohfeldt: Experiment oder Nebelkerze? - Martin Harnik könnte rechtzeitig fit werden

Harnik könnte rechtzeitig fit werden

Kohfeldt: Experiment oder Nebelkerze?

Bereitet sein Team auf Schalke vor: Werder-Trainer Florian Kohfeldt.

Bereitet sein Team auf Schalke vor: Werder-Trainer Florian Kohfeldt. imago

Schalke Favorit? Diese Äußerung versieht Werder-Coach Kohfeldt mit einer Einschränkung: "Das heißt nicht, dass sie auch gewinnen müssen. Wir freuen uns auf die Herausforderung und sind auch in der Lage, ein paar gute Dinge auf den Platz zu bringen. Wir fahren nach Schalke, um zu gewinnen." Ein taktisches Experiment könnte dabei zum Schlüssel werden, wie Kohfeldt durchblicken lässt.

Dass Innenverteidiger Milos Veljkovic nach seiner Gelb-Rot-Sperre in die Startformation zurückkehren würde, hatte der Coach bereits unmittelbar nach dem Platzverweis des Serben in Stuttgart angekündigt. Die Aussage hat weiterhin Bestand, trotz der überzeugenden Vorstellung von Stellvertreter Sebastian Langkamp beim 2:0 gegen Wolfsburg. Allerdings merkt Kohfeldt nun an: "Schalke verfügt über eine ausgesprochene Stärke bei Standards mit Spielern wie Naldo und Sané sowie durchweg physisch starken Stürmern. Da könnte auch mal eine Variante mit Milos und Basti Sinn machen."

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Um den 1,91 Meter großen Langkamp einzubauen, müsste der Fußballlehrer seine bewährte Defensivformation aber gleich in mehrfacher Hinsicht umstellen. Zum einen von Vierer- auf Dreierkette, da Abwehrchef Niklas Moisander ganz gewiss unverzichtbar bleiben wird. Zum anderen würde sich die Frage nach der Idealbesetzung auf der mittleren Innenverteidigerposition stellen. Die übernahm in einer Dreierkette sonst regelmäßig der enorm ballsichere Philipp Bargfrede, der aber nun als Sechser vor der Abwehr postiert bliebe.

Als stärkster Aufbauspieler wäre Linksfüßer Moisander grundsätzlich für die zentrale Rolle prädestiniert. Neben ihm würden dann mit Langkamp und Veljkovic aber zwei Rechtsfüßer verteidigen. Variante zwei: Langkamp als Mittelmann - der aber im Aufbau nicht an Moisander bzw. Bargfrede heranreicht. Reichlich Beschäftigung also für Taktik-Tüftler Kohfeldt, ebenso wie für sein Schalker Gegenüber Domenico Tedesco. Denn dass der Werder-Coach am Donnerstag auf der turnusmäßigen Spieltagspressekonferenz die genannte Variante überhaupt öffentlich ins Spiel brachte, beinhaltet naturgemäß, dass es sich auch um eine Nebelkerze statt einen ernsthaften Plan handeln könnte. Aufschluss darüber wird erst der Aufstellungsbogen am Samstagabend geben.

Harnik "doch ein Kandidat für den Kader"

Generell muss Tedesco abgesehen von den Bremer Langzeitverletzten mit allen Grün-Weißen rechnen. Auch Martin Harnik sei nun "entgegen meiner Erwartung doch ein Kandidat für den Kader", gab Kohfeldt am Donnerstagmittag bekannt. Nach überstandenem Muskelfaserriss habe der Angreifer die Doppel-Belastung durch Mannschafts- sowie individuelles Krafttraining "erstaunlich gut toleriert".

Kohfeldts Plan: "Am Freitag vor dem Abschlusstraining setzen wir uns zusammen und besprechen, wie sein Frischegrad aussieht." Harniks Physis und Aggressivität könnten schließlich gerade auf Schalke überaus wertvoll sein.

Thiemo Müller