3. Liga

SpVgg Unterhachings Präsident Manfred Schwabl: "Wenn noch was anbrennt, sind wir selber schuld"

Unterhachings Präsident über die Zukunft der SpVgg

Schwabl: "Wenn noch was anbrennt, sind wir selber schuld"

Sieht keine Abstiegsgefahr: Unterhachings Präsident Manfred Schwabl.

Sieht keine Abstiegsgefahr: Unterhachings Präsident Manfred Schwabl. imago

Dass die SpVgg Unterhaching nach dem Aufstieg aus der Regionalliga direkt einen so guten Start in der 3. Liga hinlegte, überrascht Schwabl nicht: "Man konnte schon vor der Relegation sehen, wie sich diese Mannschaft entwickelt", sagte der 51-Jährige vor kurzem in einem Interview mit dem "Münchner Merkur". "Die Burschen sind so fokussiert und leisten auch jetzt in der 3. Liga Außergewöhnliches. Es entsteht was, aber ich bleibe dabei: Wir sind erst am Anfang des Weges, wobei das Fundament gelegt ist."

34 Punkte nach 20 Spielen können sich für einen Liganeuling sehen lassen, auch wenn der Kader mit Spielern wie Ex-Bundesligastürmer Stephan Hain sehr gut bestückt ist.

3. Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
1. FC Magdeburg 1. FC Magdeburg
46
2
SC Paderborn 07 SC Paderborn 07
44
3
SV Wehen Wiesbaden SV Wehen Wiesbaden
36

Diesen Kader will Schwabl höchstens punktuell verstärken, denn man wolle nichts "auseinanderreißen". "Nach dem ersten Jahr muss man sich dann unter Umständen in die Augen schauen und sagen: 'Es langt nicht mehr.' Aber Stand heute haben sich wahnsinnig viele Spieler für die nächste Saison qualifiziert." Als Neuzugang käme nur ein Spieler in Frage, der "uns sofort weiterbringt und nicht nur in der Breite verstärkt".

Verkauf von Spielern? "Wir haben keinen Druck"

An den Verkauf von Spielern denkt er hingegen überhaupt nicht. "Wenn jemand umgekehrt einen unserer Leistungsträger haben will, braucht er gar nicht erst anzurufen. Das Telefonat kann man sich getrost sparen. Wir haben keinen Druck, zu verkaufen."

Trotz der aktuell guten Platzierung denkt Schwabl aber nicht über einen möglichen Durchmarsch in die 2. Liga nach: "Ich habe erst vor Weihnachten das erste Mal die Tabelle richtig studiert: 17 Punkte Abstand nach unten. Extrem groß. Extrem beruhigend. Wenn da noch was anbrennt, sind wir selber schuld", sagt der Ex-Bundesligaprofi. Alles andere sei ihm egal. Viel wichtiger sei, die Sache "nachhaltig" anzupacken. "Wenn wir nach oben gehen, müssen wir dafür auch gerüstet sein."

Ausgliederung als wichtiger Schritt

Als einen wichtigen Schritt auf dem weiteren Weg sieht Schwabl die Ausgliederung des Profibereichs. "Bezahlter Fußball als gemeinnütziger Verein? Da kannst du gleich zusperren! In Österreich darfst du sogar nur noch mit Kapitalgesellschaften im bezahlten Fußball spielen", betont er. Sollte die Ausgliederung an einem Veto scheitern, würde Schwabl zwar nicht hinwerfen, aber auf lange Sicht nicht weitermachen. "Ich bin kein Fahndel im Wind. Ohne Ausgliederung endet die SpVgg im Amateursport. Meine künftige Vorstellung ist, wie wir es jetzt planen: Bezahlter Fußball und dazu Breitensport. Das geht nur mit der Ausgliederung."

kid