3. Liga

Stadt Erfurt lehnt Finanzhilfe für RWE ab

Drittliga-Schlusslicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten

Stadt Erfurt lehnt Finanzhilfe für RWE ab

Sportlich und wirtschaftlich in Schwierigkeiten: Drittligist Rot-Weiß Erfurt.

Sportlich und wirtschaftlich in Schwierigkeiten: Drittligist Rot-Weiß Erfurt. imago

Wie der "MDR" berichtet, habe sich trotz intensiver Gespräche und Sondierungen aller Partien keine breite Mehrheit gefunden, um Rot-Weiß Erfurt finanziell unter die Arme zu greifen. Nach Informationen des Senders stand eine Summe in Höhe von 600.000 Euro im Raum, die RWE zur Überbrückung benötigt hätte. Vor allem die Kommunalordnung, nach der der Klub nicht mit öffentlichen Geldern finanziert werden darf, stehe einer Finanzspritze im Wege. Matthias Bärwolff, Vorsitzender der Linksfraktion, führte als Beispiele die Vorgänge in Dresden und Chemnitz an. Dort hatte die Stadt dem jeweiligen Verein geholfen, die Kommunalaufsicht allerdings stellte im Nachgang fest, dass die Zahlungen nicht rechtens waren.

Als erschwerend erwiesen sich zudem die nahenden Präsidiums- und Aufsichtsratswahlen am 20. Januar. "Ein Problem ist gewesen, dass die Stadt gar nicht weiß, wem genau sie hilft", wird Frank Warnecke, Fraktionschef der SPD, zitiert. Kritik gab es derweil von der CDU. Man habe lediglich diskutiert, was nicht machbar sei, bedauerte Michael Panse.

Rot-Weiß Erfurt - Vereinsdaten
Rot-Weiß Erfurt

Gründungsdatum

26.01.1966

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos
3. Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
1. FC Magdeburg 1. FC Magdeburg
46
2
SC Paderborn 07 SC Paderborn 07
44
3
SV Wehen Wiesbaden SV Wehen Wiesbaden
36

Abstieg des "Drittliga-Dinos" droht

Für RWE drängt die Zeit. Bis Ende Januar muss der Klub rund 1,5 Millionen Euro nachweisen, um Lizenzauflagen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu erfüllen. Bereits Ende November hatte Präsident Nowag in einem offenen Brief erklärt, dass RWE von Schulden geplagt sei. Unter anderem war der Verein, der auf dem letzten Platz der 3. Liga überwintert, nicht imstande, die Miete für seine Geschäftsstelle zu zahlen. Die wirtschaftlichen Turbulenzen verstärkten die angesichts der sportlichen Situation schon große Krise der Thüringer. Dem zweimaligen DDR-Meister und "Drittliga-Dino" Erfurt, der seit Gründung der Liga 2008 durchgehend zum Teilnehmerfeld gehörte, droht der Sturz in den Amateurfußball.

pau