Die Leistung bei seiner Premiere als SVW-Coach sagte Zapel voll zu, das Ergebnis dagegen überhaupt nicht. "Wenn man so dominant ist und verliert, dann ist das sehr bitter", resümierte der 49-Jährige nach dem 1:2 in Jena. Nachdem sich die junge Bremer Reserve (Startelf mit einem Altersschnitt von 20,7 Jahren) anfangs noch hatte finden müssen und mit 0:1 in Rückstand geraten war, drängten die Norddeutschen die Hausherren über die vollen zweiten 45 Minuten hinten rein.
Der Ertrag fiel mager aus, denn nach Kaziors Ausgleich (77.) entschied Eckardt die Partie in den Schlussminuten zu Gunsten der Thüringer (86.). Ein weiterer Rückschlag, aus dem Zapel aber viel Mut schöpfte: "Es gibt viel für uns mitzunehmen, und mit der Leistung nach der Pause müssen wir uns keine Sorgen machen." Im Tableau steckt Werder nach wie vor auf einem Abstiegsplatz fest, der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt aber nur zwei Zähler.
Zimmermann ist das Wie egal
Aus jener Region befreite sich Carl Zeiss dank des Sieges vorerst. Das schwächste Auswärtsteam der Liga konnte sich einmal mehr auf seine Heimstärke verlassen, aus den vergangenen fünf Partien vor heimischem Publikum holte der FCC die Maximalausbeute. "Ich bin absolut froh, dass wir das Spiel gewonnen haben, weil ich von Anfang an wusste, dass das heute kein Selbstläufer wird", betonte Trainer Mark Zimmermann.
Dass die Thüringer wenig überzeugend zum Sieg kamen, beschäftigte den Coach herzlich wenig. "Ob dieser Sieg am Ende glücklich war oder nicht, interessiert mich im Grunde nicht. Wir wollten heute die drei Punkte, egal wie." Mit nun fünf Zählern Vorsprung belegt Jena nach dem 16. Spieltag einen Mittelfeldrang (12.).
Angriff auf Werder-Fans mit Verletzten
Derweil kam es während der Halbzeitpause zu unschönen Szenen auf der Tribüne. Eine Gruppe von 15 bis 20 Männern hatte nach Polizeiangaben Anhänger aus Bremen attackiert und Fanartikel wie Schals und Trikots entwendet. Dabei seien bis zu vier Werder-Fans verletzt worden. Der FC Carl Zeiss verurteilte die Aktion und schrieb bei Twitter: "Für diese Idioten schämen wir uns."