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Neuer TV-Vertrag: Premier League ebnet den Weg für noch mehr Geld

Mehr Live-Spiele, neue Termine, neue Player

TV-Vertrag: Premier League ebnet Weg für noch mehr Geld

Bald noch teurer: Sky Sports (l. TV-Experte Jamie Carragher) hält derzeit den Großteil der TV-Rechte an der Premier League.

Bald noch teurer: Sky Sports (l. TV-Experte Jamie Carragher) hält derzeit den Großteil der TV-Rechte an der Premier League. imago

5,14 Milliarden Pfund brachte der aktuelle Fernsehvertrag (2016 bis 2019) der Premier League über die Inlandsvermarktung ein. Der nächste Deal dürfte das noch toppen. Bei ihrem vierteljährlichen Treffen in London stellten die Klubchefs die Weichen für die nächste Ausschreibung, die noch vor Weihnachten beginnen soll und die reichste Liga der Welt mit Sicherheit noch reicher machen wird.

Ab der Saison 2019/20 sollen mindestens 190 Premier-League-Spiele (maximal 210) live übertragen werden, bislang sind es 168. Anders als in Deutschland sind die Partien am Samstagnachmittag in England auch im Pay-TV nicht live zu sehen - was auch so bleiben soll. Die höhere Anzahl an Live-Spielen wird daher mit großer Wahrscheinlichkeit mit weiteren Anstoßzeiten einhergehen: Übereinstimmenden englischen Medienberichten zufolge soll es Spiele zur Primetime am späten Samstagabend geben (bisher ist 18.30 Uhr der späteste Kick-off), zudem sind mehr Termine unter der Woche und an Feiertagen geplant.

Amazon, Netflix, Facebook: Neue Player?

Derzeit halten Sky Sports und BT Sport die Fernsehrechte, große US-Player wie Amazon, Apple, Netflix oder Facebook, von denen einige zuletzt bereits auf dem UK-Sportrechtemarkt tätig wurden, werden jedoch als neue mögliche Wettbewerber gehandelt. Sie könnten die Preise in noch schwindelerregendere Höhen treiben. Bei den letzten beiden Ausschreibungen wuchsen die Inlandseinnahmen jeweils um 70 Prozent an.

Live aus Manchester: Die "Big Six" versuchten unlängst, sich mehr Geld aus der Auslandsvermarktung unter den Nagel zu reißen. imago

Die Football Supporters' Federation brachte bereits ihre Bedenken zum Ausdruck: Die Stimmung in den Stadien werde weiter leiden, der ursprüngliche Termin am Samstagnachmittag müsse geschützt werden. Mit günstigeren Eintrittspreisen geht der enorme Anstieg der TV-Gelder ohnehin kaum einher. Die junge Generation wird zunehmend aus den Stadien verdrängt, wie eine Studie unlängst zeigte .

Mehr Auslandsgeld für die Topklubs? Plan der "Big Six" scheitert

Für Aufsehen hatte unlängst ein Versuch der sogenannten "Big Six" (Arsenal, Chelsea, Liverpool, Manchester City, Manchester United, Tottenham) gesorgt, einen größeren Teil der Einnahmen aus der Auslandsvermarktung zu erhalten als der Rest der Liga. Das zog den Widerstand anderer Klubs auf sich, die in die Phalanx der Topklubs auch bei gleichmäßiger Verteilung der Auslands-TV-Gelder (wie bei Premier-League-Gründung 1992 festgelegt) schon kaum noch eindringen können. Weil die Mehrheit von 14 Stimmen nicht zu erreichen war, legten die "Big Six" ihren Plan vorerst auf Eis.

ski

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