2. Bundesliga

Neuhaus: "Keine Ideen, kein Esprit, viel Krampf", Uwe Neuhaus, Dynamo Dresden, Holstein Kiel, Dominick Drexler

Kieler Störche fliegen in Richtung Tabellenspitze

Neuhaus: "Keine Ideen, kein Esprit, viel Krampf"

Sah einen schwachen Auftritt seiner Elf in Kiel: Uwe Neuhaus.

Sah einen schwachen Auftritt seiner Elf in Kiel: Uwe Neuhaus. imago

Uwe Neuhaus redete auf der Pressekonferenz nach dem Spiel nicht drum herum: "Es war ein absolut verdienter Sieg für Kiel." Dresdens Trainer brachte damit auf den Punkt, was 10.487 Zuschauer im Holstein-Stadion ähnlich empfunden haben dürften. Kiel erspielte sich zahlreiche hochkarätige Torgelegenheiten, ließ lange Zeit einzig und allein die letzte Seriosität im Abschluss vermissen.

Drexler aus spitzem Winkel (17.), Marvin Ducksch nach Alleingang (60.), Drexler vom Elfmeterpunkt (65.) - die KSV betriebt zeitweise geradezu Chancenwucher, gerade Drexler hatte seinen achten Saisontreffer auf dem Fuß. "Wir trainieren gar nicht so viel Torschüsse", ließ der zweitbeste Scorer der Störche (sieben Tore, fünf Assists) nach Ducksch (zehn/vier) hinterher bei Sky wissen. Damit wollte er aber weniger seine Fehlschüsse rechtfertigen als vielmehr die Qualitäten seiner Mitspieler loben, die für ihn in die Bresche gesprungen waren.

Im Moment wandeln wir von Erfolg zu Erfolg. Das fühlt sich sehr gut an.

Kiels Dominick Drexler

"Wir haben unheimlich viel Qualität vorne", lobte Drexler seine Kollegen. Zudem hatte der Mittelfeldspieler auch eine plausible Erklärung für den Lauf der letzten Wochen (5/1/0) parat: "Im Moment macht der Erfolg vieles leichter, das Selbstvertrauen macht sehr viel aus." Auch sein Trainer Markus Anfang hofft, dass seine Störche noch länger weiterfliegen: "Meine Jungs haben heute wieder gezeigt, was sie drauf haben. Ich hoffe, dass wir das weiterführen können."

Konrad: "Müssen nachdenken"

Ganz anders sah die Stimmungslage auf der Gegenseite aus. Inklusive der DFB-Pokal-Niederlage in Freiburg (1:3) warten die Sachsen seit sechs Pflichtspielen auf einen Dreier. Mittelfeldmann Manuel Konrad zeigte sich nachdenklich: "Wir gewinnen aktuell keine Spiele, fahren keine Punkte ein. Es ist eine Situation, über die wir nachdenken müssen." In der Tat, nach den Siegen von Duisburg und Regensburg ruschte die SG auf den 15. Tabellenplatz ab, zwei Zähler vor Heidenheim.

Dass die Niederlage für die Gäste auch in dieser Höhe absolut verdient war, musste auch Trainer Neuhaus zugeben, der "keine Ideen, keinen Esprit" monierte, dafür aber "viel Kampf" gesehen hatte. Für ihn dürfte die Länderspielpause durchaus zum rechten Zeitpunkt kommen, am 20. November (20.30 Uhr) ist der 1. FC Kaiserslautern zum womöglich wegweisenden Kellerduell zu Gast. "Das Spiel hat gezeigt, in welcher Situation wir uns befinden", so Neuhaus, "die nächsten zwei Wochen müssen wir nutzen."

psz