Bundesliga

Scorer Haberer hat weiter Luft nach oben

Das erste Saisontor des Freiburgers reicht nicht

Scorer Haberer hat weiter Luft nach oben

Torschütze vom Punkt: Janik Haberer erzielte für den SC Freiburg am Sonntag sein erstes Saisontor.

Torschütze vom Punkt: Janik Haberer erzielte für den SC Freiburg am Sonntag sein erstes Saisontor. imago

Es lief die 34. Minute, als Freiburg den sehenswertesten Angriff der Partie zeigte. Christian Günter bedient Haberer in der Berliner Hälfte, der wiederum Marco Terrazzino außen steil Richtung Grundlinie schickt. Terrazzino vernascht Niklas Stark und legt die Kugel im Strafraum exzellent auf den mitgelaufenen Haberer zurück. Dessen Flachschuss wird jedoch vom grätschenden Karim Rekik über das Tor gelenkt. Das hätte bereits das 1:0 sein müssen. "Ich wollte in die lange Ecke schießen, aber da kam noch der Verteidiger dazwischen", erklärte Haberer, der kurz nach Pause seinen Torknoten in dieser Spielzeit vom Punkt löste.

Überbewerten wollte er sein Elfmetertor nicht, vor allem unter dem frischen Eindruck, einen verdienten Sieg noch aus der Hand gegeben zu haben: "Wenn man das Spiel in den letzten 20 Minuten aus der Hand gibt, ist es klar, dass man sich nicht über den Punkt freut. Wir müssen analysieren, warum wir uns haben zurückdrängen lassen."

Spielersteckbrief Haberer
Haberer

Haberer Janik

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
20
2
Bayern München Bayern München
20
3
RB Leipzig RB Leipzig
19

Zu seinem persönlichen Erfolgserlebnis meinte er: "Das Tor ist eine schöne Randnotiz. Ich habe mir aber keinen Druck gemacht, wusste, dass ich irgendwann wieder knipsen werde. Für mich war wichtig, dass ich nach langer Zeit mal wieder einige Torchancen bekommen habe und gefährlich wurde im Strafraum. Klar ist es bitter, dass ich sie nicht gemacht habe."

Der kann reingehen, muss aber nicht.

Janik Haberer zu seiner vergebenen Chance

Denn auch nach der Führung bot sich ihm eine weitere gute Gelegenheit. Nachdem Rune Jarstein einen satten Schuss von Mike Frantz nach vorne abprallen ließ, war Haberer zur Stelle, brachte den Rebound aber nicht im Kasten unter. "Der Platz zwischen ihm und mir war nicht so groß. Ich habe versucht, ihn irgendwie vorbeizudrücken. Er macht sich groß. Der kann reingehen, muss aber nicht."

Allen nachvollziehbaren Erklärungen zum Trotz, sollte der U21-Europameister so langsam in Sachen Effektivität zulegen, ist doch das Verbessern seiner letztjährigen Scorerbilanz (drei Tore, vier Assists in 32 Einsätzen) sein erklärtes Ziel. Und da er gegen Hertha im Sturmzentrum auflief, gehören Treffer und Vorlagen neben seiner exzellenten Arbeit gegen den Ball auch zu seinen Kernaufgaben.

Schwere Aufgabe im Pokal vor der Brust

Ob er im Pokalspiel am Mittwochabend gegen Dresden (20.45 Uhr LIVE! bei kicker.de) die Chance für Offensivakzente erhält, bleibt abzuwarten. Der 23-jährige Haberer selbst plädiert naturgemäß nicht für eine Verschnaufpause: "Wir sind alle fit und können eine englische Woche durchziehen."

Im Derby am Sonntag in Stuttgart ist Haberer - Gesundheit vorausgesetzt - in der Startelf gesetzt. Von erhöhtem Druck auf den Tabellen-15., der zum wiederholten Male fahrlässig Punkte in einem Heimspiel liegen ließ, will der Offensivspieler nichts wissen. "Wir gehen jedes Spiel so an, dass wir gewinnen wollen. Das wird auch in Stuttgart so sein." Dennoch kommt der Partie gegen den drei Punkte besser notierten VfB eine besondere Bedeutung zu. Nach Hertha ist es ein weiterer Gegner auf Augenhöhe, gegen den der SC – anders als gegen Bayern oder Leipzig – punkten sollte.

Carsten Schröter