Nationalelf

Torhüter Bernd Leno: "Ich kann mich unterordnen"

DFB-Keeper nach unglücklichem Auftritt gegen Aserbaidschan

Leno: "Ich kann mich unterordnen"

Schon der Confed Cup war für ihn bitter verlaufen: Bernd Leno.

Schon der Confed Cup war für ihn bitter verlaufen: Bernd Leno. picture alliance

kicker: Bernd Leno, wie fällt Ihre persönliche Bilanz des 5:1 gegen Aserbaidschan aus?

Leno: In der ersten Halbzeit hatte ich die eine oder andere unglückliche Aktion und auch beim Gegentor ein bisschen Pech. An einem guten Tag rutscht er vielleicht nicht durch. Es ist immer schwierig, auch wenn es ein spitzer Winkel war, wenn der Ball zwischen Armen und Oberkörper reinrutscht aus der Distanz.

kicker: Für die Mannschaft ist es trotz anfänglicher Schwierigkeiten am Ende ein souveräner Sieg, aber als Torwart ärgert man sich sicher besonders über dieses eine Gegentor.

Leno: Ja, klar. Ich wollte wie die gesamte Mannschaft unbedingt zu null spielen. Es war auch eine sehr neu aufgestellte Mannschaft, da ist es logisch, dass von Anfang an nicht alles funktioniert. Die Platzverhältnisse waren auch sehr schwierig, viele sind ausgerutscht, Niklas Süle hat sich verletzt bei einer Situation, als er ausrutscht. Dass das Gegentor entsteht, als Shkodran Mustafi sich verletzt, war dann eine komplett krumme Situation.

Platzverhältnisse keine Ausrede

kicker: Wie bewerten Sie die beiden Szenen vor dem Gegentor, als Sie sich und Ihre Abwehr durch ungenaue Abspiele in Gefahr brachten?

Leno: Das muss ich natürlich besser lösen. Den einen Ball treffe ich nicht optimal. Es war auch nicht einfach auf den Platzverhältnissen.

kicker: War der Boden tief?

Leno: Der Boden war sehr, sehr tief und seifig, aber das darf trotzdem keine Ausrede sein, die Situationen muss ich besser klären. Das darf normal nicht passieren, zum Glück ist da nichts angebrannt.

Ich glaube, der Bundestrainer weiß, was er an mir hat. Ich kann mich da auch unterordnen der Mannschaft gegenüber.

Bernd Leno

kicker: Nachdem Marc-André ter Stegen zweimal im September und in Nordirland spielte, haben Sie 90 Minuten Einsatzzeit bekommen, während Kevin Trapp in dieser Länderspielperiode leer ausging. Ein Zeichen der Wertschätzung?

Leno: Natürlich habe ich mich gefreut, dass der Bundestrainer und Andy Köpke mir das Vertrauen ausgesprochen haben. Dass ich in diesem Spiel spielen durfte, obwohl es für die Qualifikation bedeutungslos war, ist für mich trotzdem sehr schön. Ich nehme jedes Länderspiel mit, zum Glück durfte ich wieder ran.

kicker: Beim Confed Cup durften Sie beim 3:2 gegen Australien ran, als Sie bei beiden Toren eine unglückliche Figur machten. Wie bewerten Sie Ihre jüngste Länderspiel-Bilanz und Ihre WM-Chancen?

Leno: Der Confed Cup war für mich persönlich ein Stück weit bitter. Klar haben wir gewonnen, aber ich hatte in meinem Spiel leider einen schwarzen Tag. Aber das kommt vor. Ich glaube, der Bundestrainer weiß, was er an mir hat. Ich kann mich da auch unterordnen der Mannschaft gegenüber. Ich bin ein Teamplayer und weiß um meine Position. Das weiß auch der Trainer.

Rudi Völlers Meinung über Bernd Leno wackelt, Leon Goretzka spielt vielleicht zu genial, Joshua Kimmich ist plötzlich Kapitän, und Sandro Wagner zeigt sich nicht nur im Interview kompromisslos: Vier Beobachtungen zu Deutschlands 5:1-Sieg gegen Aserbaidschan .

Interview: Carsten Schröter