2. Bundesliga

Megyeri: "Es war ein unnötiges Tor"

Transferpoker um Höhn ist eröffnet

Megyeri: "Es war ein unnötiges Tor"

Bitter: Fürths Nummer 1 Balazs Megyeri warf sich den Ball selbst ins Tor.

Bitter: Fürths Nummer 1 Balazs Megyeri warf sich den Ball selbst ins Tor. pictue alliance

Im ersten Augenblick sah es noch nach einer Glanzparade aus: Tobias Kempe zirkelte einen Freistoß vom rechten Flügel auf den Elfmeterpunkt, wo Aytac Sulu aus dem Gewühl heraus abzog. Megyeri stoppte den Schuss. Doch den Bruchteil einer Sekunde später schaufelte sich der Kleeblatt-Keeper beim Versuch, den Ball an die Brust zu pressen, ins eigene Tor (54.). "Es war ein unnötiges Tor", zeigte sich der Unglücksrabe enttäuscht. "Es war ein richtig starker Schuss - ich hatte eine unglückliche Bewegung, als ich klären wollte."

Damit erlebte Megyeri einen bitteren Abschluss einer Woche, die tags zuvor noch perfekt zu werden schien: Der Torwart wurde als Nummer 1 bestätigt und zum neuen Kapitän ernannt. Doch nicht nur beim Gegentreffer, sondern auch wenig später, als er an einer Freistoßflanke beinahe sträflich vorbeisegelte (76.), machte der 27-Jährige eine eher unglückliche Figur. "Es tut weh, mit null Punkten nach Hause zu fahren, denn wir haben ein gutes Spiel gemacht", sagte der Ungar und hob das Positive hervor: "Wir waren sehr kompakt und haben gemeinsam gearbeitet. Die Mannschaft geht eine gute Richtung."

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Ernst: "Wir müssen gieriger werden"

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Tatsächlich hätte die Spielvereingung einen Punkt verdient gehabt. Doch beim Torabschluss versagten den Franken die Nerven: Serdar Dursun konnte den Ball fünf Meter vor dem Tor nicht entscheidend verarbeiten (52.), Jurgen Gjasula schoss aus 16 Metern haarscharf rechts vorbei (62.) und Sebastian Ernst zielte aus 15 Metern zu zentral auf Heuer Fernandes, der per Fußabwehr parierte (78.). "Ich wollte in der Situation den schnellen Abschluss suchen und habe dann leider den Torwart angeschossen", haderte Ernst mit der Chancenverwertung: "So ein Spiel darfst du nicht verlieren. Wir haben uns gute Chancen rausgespielt, waren aber nicht kaltschnäuzig genug. Wir müssen vor dem Tor gieriger werden."

Ein Standard als "Dosenöffner"

Aytac Sulu

Ein Herz für...? Darmstadts Kapitän Aytac Sulu beim Tojubel. picture alliance

Frust auf der einen - Freude auf der anderen Seite. Darmstadt kam zunächst schwer in die Partie, steigerte sich dann aber. "Fürth hat uns nicht viele Möglichkeiten gegeben. Dann ist es aber oft so, dass ein Standard ein Dosenöffner sein kann", analysierte Darmstadts Trainer Torsten Frings. Besagte Dose riss Lilien-Kapitän Aytac Sulu auf. "Wir sind sehr erleichtert, dass wir den Auftakt erfolgreich gestalten konnten", so der Siegtorschütze. "Insgesamt war es ein nervöses Spiel von beiden Seiten mit vielen schnellen Ballverlusten. Am Anfang waren wir etwas zu gehemmt. Wir hätten mutiger agieren können von Beginn an. Vorne hat uns dann eine Standardsituation geholfen. Das tut allen gut und ist wichtig für den Kopf."

Höhn: Wechselwunsch vor dem Aufeinandertreffen

Mit dem Kopf woanders scheint bereits Darmstadts Innenverteidiger Immanuel Höhn zu sein: Der 25-Jährige äußerte vor dem Aufeinandertreffen mit der Spielvereinigung seinen Wechselwunsch nach Fürth und fehlte deshalb im Aufgebot. "Höhni hätte heute gespielt, wenn er am Dienstag nicht zu mir gekommen wäre und um Erlaubnis gebeten hätte, dass er gehen kann", berichtete Frings. "Es war klar, dass wir Höhni bei dieser Konstellation nicht in den Kader nehmen können, um ihn zu schützen."

Der Transferpoker ist damit eröffnet - auch wenn Frings aus taktischen Gründen dem Wechsel einen Riegel vorschob: "Ich habe volles Vertrauen in ihn. Wir wollen ihn absolut nicht abgeben", unterstrich Frings, um dann vielsagend nachzuschieben: "Natürlich ist es so eine Sache im Fußball" - und erinnerte im selben Atemzug an Tobias Kempe, den der SV 98 vor wenigen Wochen in einem ähnlichen Szenario aus Nürnberg loseiste. Das Kleeblatt jedenfalls hat akuten Handlungsbedarf auf der Innenverteidigerposition - das wissen die Hessen selbstverständlich auch.

cru

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