Aus Bayer Leverkusens Trainingslager in Zell am See berichtet Oliver Bitter
Die Wolken hängen tief über dem Salzburger Land, das Kitzsteinhorn ist nur zu erahnen. Unten auf der kleinen Sportanlage, fast direkt am See, hält Heiko Herrlich seine Truppe auf Trab. Mittendrin Kevin Kampl, der eigentlich längst in China sein wollte. Denn Ex-Trainer Roger Schmidt wollte den Mittelfeldmann unbedingt ins Reich der Mitte holen, und Kampl wollte dem Ruf nach Peking allzu gerne folgen, weil in China eben auch ganz andere Verdienstmöglichkeiten locken.
Spielersteckbrief Kampl
Trainersteckbrief Herrlich
Der Wechsel ließ sich dann aber doch nicht mehr bewältigen, das Transferfenster in China ist bereits geschlossen für diesen Sommer. Ganz ausgeschlossen ist aber immer noch nicht, dass Kampl die Werkself doch noch in den nächsten Wochen verlässt.
Völler voll des Lobes
Dass er sich aber aktuell voll auf deinen Aufgabe in Leverkusen konzentriert, davon sind die Bayer-Verantwortlichen vollauf überzeugt. "Er ist ein anständiger Junge mit toller Qualität, die er bis jetzt immer für uns eingebracht hat. Und es ist auch keine Frage, dass er das weiterhin tun wird", sagt Rudi Völler.
China weiter eine Option - aber auch Italien und Spanien
Gleichwohl gibt es natürlich einen Markt für den umtriebigen Mittelfeldmann, der im zentralen Mittelfeld recht vielseitig eingesetzt werden kann. Auch in Italien und Spanien genießt Kampl einen guten Ruf; nicht ausgeschlossen, dass in nächster Zeit noch ein überlegenswertes Angebot für den 26-Jährigen eintrudelt. Ansonsten bleibt die Option China natürlich weiter erhalten, besonders weil Roger Schmidt den in Solingen geborenen Slowenen überaus schätzt. Gut möglich, dass Beijing Guoan einen weiteren Versuch startet und dann mit einem Mega-Angebot versucht, Kampl im Winter nach China zu holen.
Auch Frey ein Wechselkandidat
Ein weiterer Kandidat für einen Wechsel, wohl noch in diesem Sommer, dürfte Marlon Frey sein, gerade wegen des Überangebotes im defensiven Mittelfeld. Auf der anderen Seite soll eventuell noch einen Stürmer kommen, dazu ein vielseitiger Abwehrmann. "Auf den Seiten", sagt Manager Jonas Boldt, "sind wir in der Defensive etwas dünn besetzt. Da halten wir die Augen offen."
