Es war der 7. Mai 1967, der 24. Spieltag der DDR-Oberliga stand an. Chemnitz, das damals noch unter dem Vereinsnamen FC Karl-Marx-Stadt firmierte, hatte drei Spieltage vor dem Saisonende sechs Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Lok Leipzig und reiste als souveräner Tabellenführer zum Auswärtsspiel nach Rostock. Der "FCK" benötigte nur noch einen Sieg, um den ersten Meistertitel einzufahren - und errang diesen durch ein Tor von Manfred Lienemann in der 20. Minute. Stunden später wurde die Mannschaft am Chemnitzer Hauptbahnhof unter großen Jubel der dort wartenden Fans begrüßt.
Auf den Tag genau 50 Jahre später wird der CFC am Sonntag sein Drittliga-Heimspiel gegen Münster bestreiten und "widmet, zusammen mit den Fans der Himmelblauen, diesen Spieltag dem Gewinn der Meisterschaft", wie der Verein auf seiner Website mitteilt. Mit dabei sein werden auch einige Akteure der damaligen Erfolgsmannschaft, darunter mit Lienemann der Torschütze des wichtigen Treffers in Rostock.
Es hat leider nicht zum Sieg gereicht, weil wir es verpasst haben, den zweiten Treffer zu machen.
Dennis Grote nach dem 1:1 gegen Erfurt
Ob sich er und seine ehemaligen Mannschaftskameraden auch dann wieder über einen Sieg, diesmal gegen Preußen Münster, freuen können? Nach zwei sieglosen Spielen spekulieren die Himmelblauen mal wieder auf einen Dreier, erst recht nach dem unbefriedigenden 1:1 bei Rot-Weiß Erfurt. "Es hat leider nicht zum Sieg gereicht, weil wir es verpasst haben, den zweiten Treffer zu machen", haderte Dennis Grote, der das 1:0 erzielt hatte und sich nun für das anstehende Heimspiel viel vornimmt. Auch weil der Partie für den 30-Jährigen abseits aller Feierlichkeiten und dem sportlichem Ansporn eine persönliche Bedeutung bekommt: Bei Preußen Münster lernte der Mittelfeldmann einst das Fußballspielen. "Für mich ist dieses Spiel sicherlich etwas Besonderes, denn Münster ist meine Heimat", so Grote.
Stenzels baldige Rückkehr ausgeschlossen
Derweil steht die Rückkehr von Drittliga-Rekordspieler Fabian Stenzel, der mit Knieproblemen zu kämpfen hat, in den Sternen. Ein Einsatz gegen Münster ist nahezu ausgeschlossen. "Er befindet sich aktuell in einem Rehatraining komplett außerhalb des regulären Mannschaftstrainings", erklärte Sportdirektor Stephan Beutel.