Bundesliga

Gute Karten für Wiedwald: Neuer Vertrag winkt

Bremen: 26-Jähriger hat im Zweikampf die Nase vorn

Gute Karten für Wiedwald: Neuer Vertrag winkt

Neongelb und unüberwindbar: Werder-Keeper Felix Wiedwald.

Neongelb und unüberwindbar: Werder-Keeper Felix Wiedwald. imago

Ehrlich ist er, in jeder Hinsicht. "Ein mehr als glücklicher Sieg", kommentierte Felix Wiedwald den 2:1-Zittersieg in Wolfsburg. Doch einen Nachsatz nach dieser passenden Zusammenfassung ließ der Keeper dann doch folgen: "Bei uns stört das niemand."

Dass es in Niedersachsen zu drei Punkten reichte, lag im Wesentlichen auch an Wiedwald, der nur einmal durch Borja Mayoral bezwungen werden konnte. Ansonsten stellte der in neongelber Kluft auch optisch auffallende Torwart ein unüberwindbares Hindernis für die abschlussschwachen Spieler des VfL dar. Wiedwald, in keiner Phase unsicher oder unkonzentriert, bestach mit Glanztaten: Spektakuläre Rettungsaktionen gegen den Kopfball von Yunus Malli sowie bei den Schüssen von Jakub Blaszczykowski, Ricardo Rodriguez und Luiz Gustavo.

"'Wiedi' war heute wieder klasse", rühmte Milos Veljkovic den Schlussmann. "Definitiv unser Rückhalt", schloss sich Zlatko Junuzovic dem Lob an. Frage, ob die ständige Diskussion über die Nummer eins damit beendet sei. Kapitän Junuzovic schmunzelte nur, sprach davon, dass in einem Team immer ein Konkurrenzkampf herrschen müsse, und legte sich nicht fest. Der clevere Österreicher: "Ich weiß, worauf ihr hinauswollt."

"Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, etwas zu ändern"

Gleiche Frage an den Hauptdarsteller zum Dauerthema an der Weser. Auch Wiedwald vermeidet es, den Begriff Nummer eins in den Mund zu nehmen. Er verweist darauf, dass er Woche für Woche bestrebt sei, sein Bestes zu geben und dass ihm dies jüngst nun zweimal recht eindrucksvoll gelungen sei. Ein klares Statement in Richtung Coach: "Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, etwas zu ändern."

Trainer Nouri, der ebenfalls die fantastische Leistung seines letzten Mannes würdigte, spricht gern davon, dass ihm Spieler Argumente liefern müssten, damit er sie aufstellt. Wiedwald, in diese Serie als Stammtorwart gestartet und schon zweimal zurückgestuft worden im Zweikampf mit Jaroslav Drobny, kann inzwischen auf eine stattliche Liste verweisen, auf der die positiven Belege seiner Zuverlässigkeit überwiegen. Eine neuerliche Degradierung dürfte somit nicht plausibel erscheinen.

Gute Karten also für Wiedwald, für den es um einen neuen Vertrag bei Werder geht. Der Kontrakt für den 2015 aus Frankfurt geholten Torwart rückt immer näher. In Wolfsburg absolvierte der 26-Jährige sein 14. Pflichtspiel, 13 in der Liga sowie der Einsatz im Pokal. Bei 20 Einsätzen in der Saison, so eine Klausel, verlängert sich sein Vertrag automatisch.

Hans-Günter Klemm