Einen der wenigen Angriffe hatten die Gäste aus Schwaben genutzt, um den Halleschen FC zu schocken: Innenverteidiger Kai Gehring hatte sich mit einem seiner bekannten Sturmläufe in die Offensive eingeschaltet, einen Doppelpass gespielt und von links eine platzierte Flanke vor das Tor geschlagen. Dort stand Lucas Röser goldrichtig, setzte sich gegen Marcel Franke durch, köpfte aus kurzer Distanz ein (55.) - und brachte seine Mannschaft, die mit einem Rumpfkader angereist waren, damit auf die Siegerstraße. "Das ist diese Enge", sagte Schmitt beim "MDR" mit Blick auf das ausgeglichene Leistungsniveau in der 3. Liga. "Wenn du einmal nicht aufpasst, kann das Tor fallen."
Wir waren nicht richtig platziert und hatten Röser nicht im Blick.
Halles Trainer Rico Schmitt über das Gegentor
Spielersteckbrief Fennell
Hallescher FC - Die letzten Spiele
Allerdings zeigte sich der 48-Jährige über das Zustandekommen des Gegentors zerknirscht: "In dem Fall waren wir nicht richtig platziert und hatten Röser nicht im Blick." Der Fehler sollte sich rächen, denn seine Elf kam durch die kalte Dusche völlig aus dem Tritt und nicht mehr zurück. Für das über weite Strecken engagierte Spiel zollte Schmitt seinen Spielern aber trotzdem Respekt und stellte klar: "Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf."
Fennell trauert Lattenschüssen nach
Die Enttäuschung hielt nach dem Abpfiff trotzdem an. Allen voran bei Royal-Dominique Fennell, der im ersten und zweiten Durchgang je einmal an der Latte gescheitert war. "Wenn man sieht, was für Chancen das waren, ist es schon traurig", haderte der 27-Jährige. Seit vier Spielen wartet seine Mannschaft nun auf einen Sieg (0/2/2), bleibt aber mit nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Ein neuer Angriff auf die ersten drei Plätze soll am kommenden Wochenende in Münster erfolgen.
